Jihad-sorgen bei der Feuerwehr
Feuerwehrmänner assistierten bei Jihadistenrazzia. Jetzt brodelt es im Team.
Als in der vergangenen Woche rund 800 Polizisten ausrückten, um in Wien und der steirischen Landeshauptstadt 14 mutmaßliche Jihadisten festzunehmen und zahlreiche Hausdurchsuchungen durchzuführen, waren auch zwei Männer der Grazer Berufsfeuerwehr mit dabei. In artfremder Tätigkeit sozusagen. In Zivilkleidung und mit Gesichtsmasken mussten sie eine Hausdurchsuchung überwachen. Bei der Feuerwehrmannschaft stößt das nun auf heftige Kritik.
Der Vorsitzende des Dienststellenausschusses,
geht im Gespräch mit der Kleinen Zeitung in die Offensive: „Wir wurden überrumpelt. So geht das nicht. Es ist nicht unsere Aufgabe, Polizeiaktionen zu unterstützen. Und schon gar nicht solch heikle. Wenn sich das unter den Islamisten herumspricht, kann das für uns Feuerwehrmänner durchaus gefährlich werden.
Der Grund für die Amtshilfe der Feuerwehr: Bei Hausdurchsuchungen sind, wenn der Mieter oder Wohnungsinhaber nicht anwesend ist, zwei vertrauenswürdige Zeugen notwendig, wenn möglich aus dem öffentlichen Dienst. Polizeibeamte sind als Zeugen (Beobachter) ausgeschlossen. Die Justizwache sah sich im konkreten Fall nicht in der Lage, Beamte abzustellen. Also wandte sich der Verfassungsschutz an die Grazer Berufsfeuerwehr, die ursprünglich sechs Mann abstellen sollte, benötigt wurden dann doch nur zwei.
„Am Abend hat Branddirektor angeordnet, dass wir der Polizei Amtshilfe leisten müssen, ohne Näheres zu sagen“, so ein Feuerwehrmann. „Für den Polizeieinsatz wurde sogar eine ganze Löschgruppe
Daußer Dienst gestellt. Die sechs Männer mussten sich ab Mitternacht bereithalten. Nur zwei wurden dann am Morgen abgeholt.“er Chef der Grazer Berufsfeuerwehr, der Ex-polizist Klaus Baumgartner, bestätigt den ungewöhnlichen „Feuerwehreinsatz“, bekennt sich aber dazu. „Aus meiner Sicht war das eine wunderschöne Amtshilfe. Es war alles mit dem Bürgermeister und Magistratsdirektor abgesprochen.“