Vom Leidensweg auf die Straße des Triumphs
2012 verlor Nicole Schmidhofer die Zugehörigkeit zum Ösv-kader, musste alles selbst zahlen. Doch die Steirerin kämpfte sich zurück, ließ sich auch durch Verletzungen nicht entmutigen. Jetzt ist sie Weltmeisterin.
Schmidhofer ist heute genauso frech gefahren, wie sonst ihr Mundwerk ist“, besser kann man den Sieg im Wm-super-g von Nicole Schmidhofer nicht charakterisieren, als es Ösv-sportdirektor Hans Pum getan hat. Die mit 1,57 m Körpergröße Kleinste im Feld der Teilnehmerinnen feierte mit Gold ihren größten Erfolg. Jenen Erfolg, auf den sie zehn Jahre warten musste. 2007 hatte die Steirerin bei der Junioren-wm in Zauchensee Gold im Super-g und Riesentorlauf geholt.
Gerade diese Triumphe sollten die Tochter von Barbara und Hannes Schmidhofer, er ist Bürgermeister von Oberwölz, weit zurückwerfen. „Sie war damals von ihrer Persönlichkeit her noch nicht so weit, die Erfolge verkraften zu können. Dazu belegte Nici gleich bei ihrem ersten Weltcuprennen 2007 Rang 14 im Super-g. Sie glaubte nun, es geht alles von selbst so weiter“, berichtet Ösv-damenchef Jürgen Kriechbaum. Doch statt nach oben ging es in den Weltcupergebnislisten nach unten. In der Abstiegsspirale gefangen, begann bei Schmidhofer das Umdenken. Sie begann ehrgeizig zu werden, akzeptierte nicht, dass sie nicht zu besseren Ergebnissen fähig wäre.
auf dem Weg zurück war, stoppte die Trommlerin des Musikvereins Lachtalschönberg 2011 eine Innenbandverletzung im rechten Knie. Es folgte die Versetzung vom ÖSV-A-KADER in den ÖSV- B-kader. Noch schlimmer wurde es im Jahr 2012. Im Frühjahr flog die Super-weltmeisterin, die stets ein weißes Einhorn der Cousine und ein Bärchen der Mama am Anorak trägt, aus allen Ösv-kadern. Für viele bedeutet das das Karriereende. Doch nicht für die Kleine, die als größte Kämpferin gilt. Dank der Familie, des Umfelds und der Partner zahlte sie die gesamten Trainingsund Vorbereitungskosten aus der eigenen Tasche.
Die begeisterte Squash-spielerin arbeitete hart wie nie an sich selbst und wurde belohnt. Gute Trainingsleistungen brachten ihr Weltcupstartplätze. Und die Tochter der Wirtsleute Barbara und Hannes, sie betrieben das Café Hannes in Schönberglachtal, nützte die Chance. In Cortina fuhr das „Gasthauskind“– wie sie sich selbst bezeichnet – auf Platz zwei in der Abfahrt, schaffte im letzten Abdruck den Sprung in das ÖSV-TEAM für die WM in Schladming. Ein Jahr später löste Nici wieder in Cortina das Ticket für Olympia 2014.