„Wir trauern um unsere Murauen“
Leser sind erzürnt, dass am Tag nach der Grazer Wahl mit der Schlägerung der ersten Bäume für das Murkraftwerk begonnen wurde.
Während Bürgermeister Siegfried Nagl sich noch im Siegestaumel befindet, trauern Tausende Grazer und Grazerinnen um die Murauen. Nach der Schule haben wir viel Zeit in Ruhe am „wilden Murufer“, in den Murauen verbracht, die Natur beobachtet und mit den Murnockerln gespielt, Freunde dort getroffen. Wir alle trauern nun um unsere Murauen, um jeden einzelnen Baum und Strauch, welcher – leider wie erwartet, pünktlich nach der Wahl – geschlägert wurde. Wir sind traurig und wütend zugleich. Wir müssen nun zusehen, wie unsere Grazer „Grüne Lunge“materiellen Interessen geopfert wird. Wertlos scheint der letzte Rest an nicht getrimmter Natur zu sein.
Doch Bürgermeister Nagl sollte bedenken, dass er keine absolute Mehrheit am Sonntag erreichen konnte. Er sollte in seinem Amt auch Menschen vertreten, denen die Natur an sich wertvoll erscheint. Ein Bürgermeister wichtigen ein Ohr haben. sollte für alle Bürgeranliegen An der Mur in Graz sind am Tag nach der Wahl, wie zu erwarten war, die ersten Bäume im „öffentlichen Interesse“gefallen. Das grausige Schauspiel ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf den Baum- und Grünraumverlust, der Graz jetzt droht. Alle Staustufenbefürworterinnen und alle, die kein Interesse haben, Strom einzusparen, sind dringend eingeladen, Verantwortung zu tragen, hinzugehen und hinzusehen. Ein Wahnsinn, wenn man sieht, wie diese Bäume gefällt werden. Nun werden ja ein Drittel mehr Bäume gepflanzt, aber leider werden sie erst in 50 Jahren dieselbe Filterwirkung entwickeln. Bis dahin wird es auch im Sommer noch mehr Feinstaub geben. Die Energie dieses Kraftwerks könnte man mit zehn Windrädern bereits wesentlich billiger erzeugen, Wasserkraftwerke sind die teuersten Anlagen. Auch in Hainburg wurde mit der Rodung begonnen und jetzt bejubeln alle das Naturschutzgebiet. Herr Letmathe führt ein imposantes Unternehmen und auch wenn er oft auf einen Berg steigt: Von Ernährung und Gentechnik versteht er gar nichts. Seine Auskünfte strotzen vor absichtlicher Werbung für Gentech-essen. So meint er etwa: „Wir alle sind gentechnisch veränderte Organismen“und „jeder, der einmal eine Krankheit hatte, war einem gentechnisch veränderten Medikament ausgesetzt“. Beides ist völlig falsch. Jede Spezies besitzt eine eigene Erbsubstanz, welche nicht mit anderen artfremden Spezies (z. B. mit jener von Tieren) vermischt ist. Kein Mensch ist „genmanipuliert“und von den wenigen „Gentherapien“, welche am Markt sind, mussten die meisten wegen des hohen Risikos zurückgezogen werden.
Vielleicht liegt Letmathe ja daran, dass noch mehr Patente auf Tiere und Pflanzen erteilt werden. „Patente auf Leben“sind nämlich der wahre Grund für den Einsatz der Gentechnik. Das derzeit weltweit größte Geschäftsmodell der Pharmabranche. Damit einhergehen Eigentumsverschiebungen gigantischen Ausmaßes, die Vernichtung des Bauernstandes und eine lückenlose Kontrolle der Nahrungsmittel. Danke für die Vergrößerung der Schrift, jetzt kann man das Fernsehprogramm wieder ohne Lupe lesen. Wie man aus den Medien erfährt, werden viele Straftäter „auf freiem Fuß angezeigt“. Grund ist, dass zu wenige Arrestplätze zur Verfügung stehen. Nun, hätte man die Sanierung des Parlamentsgebäudes nicht auf einen späteren Zeitpunkt verschieben können und