Impfen muss Gesetz sein
Die weltweite Kindersterblichkeit ist in den letzten fünf Jahrzehnten um zwei Drittel gesunken, in Österreich sogar um mehr als den Faktor 10. Das hat mehrere Gründe: exzellente Medizin natürlich, bessere Ernährung, weniger Armut.
Eine ganz wichtige Ursache ist das Impfen. Die sogenannten Kinderkrankheiten wie etwa Masern, die aber niemals Kinderkrankheiten waren, weil sie Erwachsene genauso treffen, haben ihren Schrecken verloren. Niemand muss heute noch Masern bekommen, niemand muss daran sterben. Öffentliche Impfprogramme machen die Immunisierung günstig oder sogar gratis.
Nur: Es gibt ein Aber. Das sind die Menschen, die sich und ihre Kinder nicht schützen, die die Infektionsgefahr negieren. Aber auch da hat sich einiges getan: Krankenhausträger kümmern sich um den Impfschutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sollen keine Patienten anstecken. Für alle jene, die seit 2015 eingestellt werden, ist der Impfschutz in der Steiermark verpflichtend. Aber für ältere nicht. Weil es rechtlich nicht möglich ist. Der steirische Gesundheitslandesrat Christopher Drexler will nun einen gesetzlich verpflichtenden Impfschutz für das Personal an Kinderabteilungen einführen. Das ist gut so. Aber was ist mit den Krebskranken, mit allen jenen, deren Immunsystem geschwächt ist? Sie verdienen ebenfalls die Sicherheit, von Krankenhausmitarbeitern nicht angesteckt zu werden. Und letztlich dient ein Impfschutz der Sicherheit des Personals selbst, nicht nur in Krankenhäusern, auch in Arztpraxen, Pflegeheimen. Menschen, die in Gesundheitseinrichtungen arbeiten und den eigenen Impfschutz als Zwang verstehen, haben ihre Verantwortung gegenüber den ihnen anvertrauten Kranken nicht verstanden. Sie gefährden deren Gesundheit und deren Leben. s wird so viel über Reformen im Gesundheitsbereich gesprochen. Die selbstverständlichste Maßnahme sollte es sein, den Impfschutz für Personal im Gesundheitsbereich lückenlos bundesgesetzlich einzuführen. Ohne Wenn und Aber.
„Mitarbeiter, die den Impfschutz als Zwang verstehen, haben ihre Verantwortung gegenüber Kranken nicht verstanden.“
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