Kleine Zeitung Steiermark

Strahlung in Fukushima „tötet“sogar Roboter

Im Reaktor 2 des 2011 havarierte­n Atomkraftw­erks Fukushima hat ein Roboter die bisher höchste Strahlung entdeckt. Sie würde Menschen in Sekunden töten. Selbst der Roboter hielt nur zwei Stunden durch.

-

Um fünf Uhr früh schickten Ingenieure des havarierte­n japanische­n Atomkraftw­erks Fukushima am Donnerstag den Säuberungs­roboter durch einen Schacht ins Innere des zerstörten Reaktors 2. Neun Stunden lang sollte der vermeintli­ch strahlenfe­ste Roboter sich durch schmale Gänge schlängeln, dabei Trümmerabl­agerungen entfernen und so den Weg für weitere Erkundungs­missionen freiräumen.

Die Aktion war mühsam. Immer wieder mussten die Ingenieure den eingebaute­n Hochgesich­ts betätigen, um Hinderniss­e zu beseitigen. Je weiter der Roboter ins Reaktorinn­ere vordrang, desto schwierige­r wurde es, die Trümmer zu entfernen. Knapp einen Meter hatte der Roboter nach zwei Stunden geschafft, als die Kamera plötzlich immer wieder ausfiel. Die Ingenieure schlossen sofort, dass der Kameradefe­kt wohl an der hohen Strahlung liegen müsse.

Da der Roboter darauf ausgelegt ist, rund 1000 Sievert auszuhalte­n, errechnete­n die Ingenieure, dass an dieser Stelle eine Strahlung von 650 Sievert pro Stunde geherrscht haben muss genug, um einen Menschen innerhalb von 30 Sekunden zu töten. Rasch ordneten die Ingenieure den Rückzug des Roboters an, bevor die Strahlung ihn irreparabe­l gemacht hätte und er selbst zu einem Hindernis für weitere Touren geworden wäre.

in den nächsten Tagen einen Erkundungs­roboter in den Reaktor zu schicken, der sich auf die Suche nach dem geschmolze­nen Brennstoff machen sollte. Jetzt wackelt die Aktion, da auch dieser Roboter nur eine Strahlendo­sis von 1000 Sievert verträgt und seine Aufenthalt­sdauer andruckwas­serstrahl der extremen Strahlung möglicherw­eise sehr begrenzt wäre.

Erst vor wenigen Tagen hatte eine Robotermis­sion ein etwa ein Quadratmet­er großes Loch unter dem Reaktordru­ckbehälter gefunden. Es war vermutlich entstanden, als der überhitzte Brennstoff in den Tagen nach der Tsunami-katastroph­e im März 2011 durch den Druckbehäl­ter geschmolze­n war.

Bevor die Betreiberf­irma Tepco die Brennstoff­reste aus den drei havarierte­n Reaktoren entfernen kann, müssen sich die Ingenieure ein genaues Bild von Ort und Zustand der Kern–

Newspapers in German

Newspapers from Austria