Heimweh nach dem Weltall
Us-astronautin Sandra Magnus sprach bei einem Wien-besuch über ihren ersten Aufenthalt im All und die Frauen bei der Nasa.
Im Programm zahlreicher Kinos findet sich aktuell der für drei Oscars nominierte Film „Hidden Figures“. Er erzählt die wahre Geschichte dreier afroamerikanischer Mathematikerinnen, die Anfang der Sechzigerjahre – allen Widerständen zum Trotz – im Langley Research Center der Us-raumfahrtbehörde Nasa arbeiteten.
Die Amerikanerin Sandra Magnus kennt diese Behörde wie ihre Westentasche. Die ehemalige Astronautin und heutige Direktorin des Us-amerikanischen Berufsverbands für Luftund Raumfahrttechnik zeigt sich bei einem Wien-besuch beeindruckt von den Problemen, die die Figuren im Film überwinden mussten. „Die damalige Zeit war eine ganz andere“, erzählt sie. „Heute ist es egal, welche Hautfarbe oder welches Geschlecht du hast oder woher zu kommst. Es geht nur um die Frage, ob du diesen Job machen kannst.“
Dass vielen Mädchen aber bis heute keine Karriere in der Wissenschaft zugetraut wird, ärgert die 52-Jährige. Deshalb will sie ein Rollenvorbild sein. „Zudem hängt vieles von den Lehrern ab – wenn sie diese Fächer nicht gut rüberbringen, interessiert das weder Buben noch Mädchen.“Ihr Tipp für Raumfahrtbeitete Interessierte: „Man muss nicht der brillanteste Mensch auf der Welt sein, um hier mitzuarbeiten – aber einer der hartnäckigsten.“
war Magnus als Astronautin bereits bei drei Allmissionen dabei, die längste dauerte viereinhalb Monate. An ihren ersten Flug mit dem Spaceshuttle Atlantis im Jahr 2002 erinnert sie sich genau: „Ich war die Flugingenieurin, ich saß also hinter dem Piloten und musste darauf achten, dass alle Systeme funktionieren.“Drei Jahre lang hatte sie dafür trainiert. „In diesem Moment teilte sich mein Gehirn in zwei Teile: Die eine Hälfte ar- hoch konzentriert und die andere Hälfte war mein elfjähriges Mädchen-ich, das jubelte: ,Ich bin im Weltall, das ist so cool!‘“Die größte Herausforderung im schwerelosen Raum: „Deine Dinge nicht zu verlieren. Man kann nicht einfach etwas auf den Boden legen, weil es ohne Gravitation keinen Boden gibt.“Zudem müsse man