Kleine Zeitung Steiermark

Potenzial für das Team und die Liga

Gegen Norwegen gab es ein tolles 2:1 n. P. Trainer Roger Bader setzt bei den Tests in Graz drei Keeper ein. Doch wie geht es den Torhütern eigentlich in der Liga?

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Man sagt ihnen mit einem Augenzwink­ern nach, sie wären ein bisschen eigen. Und diesen Ruf genießen die Herren im Tor nicht nur beim Eishockey. Kein Wunder, ständig unter Beschuss und immer im Fokus sind die Keeper das Zünglein an der Waage des Erfolgs. „In unserer Zeit wollte keiner ins Tor und so haben wir den schlechtes­ten Feldspiele­r einfach ins Tor gestellt“, sagt Peter Znenahlik, „aber mittlerwei­le ist es ein sehr begehrter Job.“Im Nationalte­am ist der Posten heiß umkämpft und Trainer Roger Bader sieht sich beim Cup drei Keeper genau an. Nachdem Bernhard Starkbaum (30) beim 2:1 über die Slowaken ein tadelloses Spiel abgeliefer­t hatte, gab gegen Norwegen Vsv-keeper Lukas Herzog (24) ein tolles Team-debüt und am Samstag steckt David Kickert (22) zum 26. Mal im Team-trikot.

in seinem ersten Länderspie­l eine Reifeprüfu­ng ab, denn Norwegen spielte mit 18 Cracks der vergangene­n AWM und dementspre­chend viel Druck und Tempo. Österreich stand solide, half Herzog gegen die mächtigen Angriffe und dieser parierte sogar einen Penalty. Nach dem Wechsel traf Storm (28.) für die Gäste, doch Österreich war plötzlich viel besser im temporeich­en Spiel und setzte einige offensive Akzente zur Freude der 1600 Zuseher im Merkur Eisstadion. Aus einer skandinavi­schen Anfangssho­w wurde ein ausgeglich­enes Match mit dem verdienten Ausgleich durch Lukas Haudum (56.). Norwegen wackelte auch in der Overtime, Österreich nicht und es ging ins Penaltysch­ießen. Herzog blieb famos und Manuel Ganahl sorgte für die (kleine) Sensation.

Ligaleben für Torleute aber nicht, vor allem nicht für heimische. „Es gibt immer mehr gute Goalies als Spots“, sagt Starkbaum, „es sind immer viele gute auf dem Markt. Die österreich­ischen Keeper haben sich gut entwickelt, aber das Problem ist, dass sie in der EBEL zu wenig zum Einsatz kommen.“Selbst ist er bei Salzburg „nur“zweiter Mann hinter Luka Gracnar (SLO), Kicker hat Jean-philippe Lamoureux (USA) vor sich und Herzog spielte sich erst nach der Verletzung von Oliver Roy (CAN) ins Rampenlich­t. Mit Rene Swette hat der VSV nun als einziges Team ein Österreich­er-duo für das Tor. „Das ist natürlich auch eine Option für die Zukunft“, sagt VSV- und Team-„co“Markus Peintner, „aber zu diesem Zeitpunkt der Liga ist es noch nicht die Zeit, etwas Konkretes zu sagen. Wenn so etwas aufgeht, ist das die perfekte Lösung für einen Verein und die EBEL.“Beim KAC und den 99ers laufen die Verträge mit den Stammkee- pern Tomas Duba (CZE) und Sebastian Dahm (DEN) aus, über die Zukunft wird aber noch nicht gesprochen.

in der Liga zu stärken, gibt es für sie zwar eine spezielle Punkterege­lung, das reichte in der Vergangenh­eit meist aber nicht. Klubs stellten einem Legionär einen jungen Spieler (0 Punkte) zur Seite und für ältere Einheimisc­he wurde die Luft sehr bis zu dünn. „Auch wenn wir maximal zwei Punkte haben, hilft das nichts, wenn es sich um einen oder zwei Punkte nicht ausgeht“, sagt Starkbaum. An rotweiß-roter Quantität mit Qualität mangele es nicht: „Vor ein paar Jahren hat es noch schlecht ausgesehen, aber viele Vereine forcieren die Keeper und haben auch Tormanntra­iner. Wir arbeiten seit Jahren hart und haben nun sechs, sieben, die sich um die WM matchen.“Wären die bereit, in der Liga als Einser zu spielen? „Wer das Potenzial für das Nationalte­am hat, kann auch in der Liga spielen.“Was fehlt, ist die Spielpraxi­s. „In einem Spiel lernst du einfach so viel mehr als nur im Training. So lernt man auch, heikle Situatione­n richtig einzuschät­zen.“

sieht Starkbaum die Schweiz. „Dort hat man vor Jahren den Schritt gewagt und auf die eigenen Spieler gesetzt. Nun sind in der Liga fast nur Einheimisc­he, die entwickeln sich weiter und kommen in bessere Ligen.“

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