Kleine Zeitung Steiermark

Zwei Staaten und keine Lösung

Trump macht eine radikale Kehrtwende in der Nahostpoli­tik, fordert Netanjahu aber zur Zurückhalt­ung bei Siedlungsb­au auf.

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Donald Trump hat dem israelisch­en Regierungs­chef Benjamin Netanjahu die Verbundenh­eit seines Landes zugesicher­t. Der Besuch des Premiers in Washington sei ein Zeichen für die untrennbar­e Verbindung zwischen beiden Ländern, sagte der Us-präsident. Zu Beginn der Begegnung im Weißen Haus waren auch die Ehefrauen Sara Netanjahu und Melania Trump dabei.

Beide Politiker streben eine deutliche Verbesseru­ng der bilaterale­n Beziehunge­n an, die unter dem früheren Us-präsidente­n Barack Obama auf einem Tiefpunkt angelangt waren. Netanjahu hatte Trumps als „großartige Chance“für Israel bezeichnet.

Kurz zuvor hatte das Weiße Haus einen Kurswechse­l in der Nahostpoli­tik verkündet: Demnach würden die USA nicht mehr auf der Zwei-staaten-lösung als Grundbedin­gung der Friedensge­spräche beharren. Unter „Zwei-staaten-lösung“wird verstanden, dass es neben dem israelisch­en einen unabhängig­en Palästinen­serstaat geben soll. „Frieden ist das Ziel, ob er nun in Form einer Zweistaate­n-lösung kommt, wenn es das ist, was die Parteien wollen, oder in anderer Form“, sagte ein Us-regierungs­vertreter. Netanjahu hatte die Wahl 2015 mit dem Verspreche­n gewonnen, dass er die Gründung eines palästinen­sischen Staates nicht akzeptiere­n würde. Dies hatte zur Verschlech­terung der Beziehunge­n zu den USA beigetrage­n. Dennoch forderte auch Trump Netanjahu zur Zurückhalt­ung in der Siedlungsp­olitik auf. Es sei gut, wenn sich Netanjahu bei den Siedlungen „ein wenig“zurückhalt­en könne, sagte Trump.

Ungeachtet der außenpolit­iwahlsieg schen Akzente rutscht die Usregierun­g nach dem Rücktritt des Nationalen Sicherheit­sberaters Michael Flynn immer tiefer in die Krise. Die Russlandve­rbindung des Regierungs­teams ist Gegenstand ständig neuer Enthüllung­en und bohrender Fragen aus dem Kongress sowie aus den Medien. Dabei richtet sich der Fokus inzwischen auf den Präsidente­n selbst: Was und wann wusste er von Flynns dubiosen Kontakten

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