Stadtwache erhält Schützenhilfe vom Militär
Grazer Ordnungswächter werden von der Militärpolizei trainiert. Und: kein Vorrang für Alkoholverbot vor dem Hauptbahnhof.
Wien müht sich mit der Entscheidung ab, vor den Bahnhöfen ein strenges Alkoholverbot zu verhängen. Ähnliche Diskussionen hat Graz längst (und leidenschaftlich) geführt: Das „Freiluftbechern“ist im Stadtzentrum – von Schloßberg- über Hauptplatzplatz bis zum Eisernen Tor – sowie im Uni-viertel untersagt. Doch ein Alkoholverbot am Europaplatz vor dem Bahnhof ist nicht vorgesehen, erklärt der Sicherheitsmanager der Stadt Graz, Wolfgang Hübel. Die Herausforderungen liegen anderswo. Nicht zufällig erhalten die Stadtwächter nun „Nachhilfe“seitens der Militärpolizei. Deren Einsatztrainer schulen die Männer und Frauen der Ordnungswache in Selbstverteidigung und dabei, welche Handgriffe sie bei schwieriger „Kundschaft“anlegen sollen. Das sei vor allem für den Sicherheitsdienst im Rathaus und Amtshaus wichtig, sagt Hübel. erfahren die Ordnungshüter von Einsatztrainern der Polizei, wie sie sich im Fall der Fälle gegen Attacken wehren können. Doch nicht minder wichtig sei, diese Kenntnisse später aufzufrischen, betont man im Rathaus. Für diese Anliegen hatten Militärpolizei und Hauptmann Markus Pernitsch ein offenes Ohr: Am Mittwoch fand in der Gablenz-kaserne die Schulung für die Ordnungswächter statt: „Das Training kommt gut an“, schildert Hübel. Die Spezialisten, unter anderem im Personenschutz ausgebildet, konnten den Bediensteten Kniffe und Techniken für ihren Alltag vermitteln. Künftig soll jeder der mehr als 40 Wächter einmal im Jahr eine Auffrischung durch die Militärpolizei erhalten.
gegen Ordnungswächter stehe zwar nicht an der Tagesordnung, betont das Sicherheitsmanagement, das zum Ressort von Bürgermeister Siegfried Nagl beziehungsweise Stadtrat Mario Eustacchio gehört. Dennoch wäre regelmäßig einzuschreiten, um beispielsweise Suchtkranke „aus dem Haus zu geleiten“. Oder wenn im Sozialamt die Emotionen hochgehen. Dabei „hat sich der stille Notruf sehr bewährt“, erzählt Hübel. Etwa drei Mal in der Woche müssten Magistratsbedienstete den Sicherheitsdienst alarmieren.
des Alkoholverbots und der städtischen Verordnungen nimmt freilich die meiste Zeit in Anspruch: Im Vorjahr kamen rund 43.490 Überwachungsstunden zusammen. 532 Mal mussten Trinkfreudige ermahnt werden, es gab fünf Mandate (je 30 Euro) beziehungsweise 43 Anzeigen gegen sie. Und sobald es wärmer wird, werden in den Parks wieder mehr Radfahrer und Hundehalter „beamtshandelt“.