(K)eine ganz normale Führung
Rechtzeitig vor den Special Olympics lenkt das Grazmuseum den Fokus auf das Leben mit Beeinträchtigung. Eine Führung klärt nun auf besondere Art und Weise, dass „Normalität“relativ ist.
und Markus Neubauer (22) führen durch die Schau und haben dabei ihre eigenen Lernschwächen zur Stärke umgewandelt: Man solle weg vom perfekten Menschenbild, hin zum tatsächlich Wichtigen – dem Menschen dahinter, gibt Neubauer mit auf den Weg. Und dieser Weg führt dann durch drei Räume, in denen aufgezeigt wird, was Menschen mit Behinderung geschafft haben, wie sie sich helfen und was sie brauchen. Hier wird auch Sprache thematisiert. Die lange politisch-korrekte Bezeichnung „Mensch mit besonderen Bedürfnissen“könnte überholt sein, erkennt man in der von den drei Kuratorinnen Astrid Kury (Akademie Graz), Eva Reithofer-haidacher (Lebenshilfe) und Sibylle Dienesch (Grazmuseum) gestalteten Inklusionsausstellung. Denn die beiden jungen Kulturvermittler Neubauer und Steiner erklären: „Es geht um Menschen mit den gleichen Bedürfnissen. Wohnen, Erholung, Arbeit, Nähe. Nur ist der Weg hier ein anderer.“
des Museums werden Beispiele präsentiert, von erfolgreichen Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung – seien es die Punkmusiker der finnischen Band PKN, die den Song Contest rockten oder Pablo Pineda, jenem Spanier mit Down-syndrom, der es zum Uniabschluss brachte. „Da sieht man, was mit Ehrgeiz alles schaffbar ist“, weist Markus Neubauer hin – um hintanzu(25) stellen, dass er in Betreuungseinrichtungen selbst als Klient begonnen habe. Nun lässt er sich wie auch Nicole Steiner in der Caritasschule zum Fachsozialhelfer mit Schwerpunkt Behindertenbegleitung ausbilden. Die Führung durch die Ausstellung ist Teil des Praktikums.