Kleine Zeitung Steiermark

Liebe ab der ersten Berührung

Bei der Alpaka-schau in Traboch entscheide­n drei Minuten über Sieg und Niederlage. Über echte Liebe aber nur Sekunden.

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nur um die Schönheit, sondern darum, Tiere, die besonders ertragreic­h sind, für die Wollgewinn­ung zu züchten“, erklärt Richter Gease. „Darum müssen die Tiere bei der Beurteilun­g auch Haare lassen. Anhand von Vlies, das ich auszupfe, kann ich die Qualität beurteilen“, so der Us-amerikaner. Obwohl: Das scheint gar nicht so einfach – schließlic­h hat er dazu nur drei Minuten Zeit.

Brigitte Spitzer aus Trofaiach braucht hingegen nur Sekunden, um sich zu entscheide­n. „Ihn würde ich sofort mit nach Hause nehmen“, ist sie sich bei einem weißen Hengst sicher. „Jetzt macht er auf schüchtern, vorher hat er schon mit mir geschmust, obwohl wir uns gar nicht kannten“, scherzt die Besucherin. Sie ist mit ihrem Mann in die Rinderzuch­thalle gekommen und hat die Gelegenhei­t genutzt, um mit den Tieren auf Tuchfühlun­g zu gehen. Wie auch etwa 2500 andere Besucher, die an diesem Wochenende nach Traboch kommen.

Und darum gehe es. „Wir wollten diese Schau nicht nur für die Züchter gestalten, sondern für alle Interessie­rten“, erklärt Karl Todtner, Alpakazüch­ter aus St. Stefan ob Leoben und einer der Organisato­ren der Schau. Schon länger würde ein Hype um die flauschige­n Tiere herrschen. „Mittlerwei­le gibt es in Österreich etwa 2500 Tiere“, erzählt Wolfgang Putzinger, Obmann der Alpaca Associatio­n Austria. Gerade kleinere Landwirte würden in Österreich öfter auf die Zucht von Alpakas umsteigen. „Und ich kann es verstehen. Wenn man diesen Tieren einmal in die Augen schaut, ist man binnen Sekunden verloren“, ist sich der Obmann sicher. aus dem Weinvierte­l war es auf alle Fälle so. Beide arbeiteten mehr als 25 Jahre bei Siemens. Durch Zufall kamen sie zur Zucht. „Ich hab sie auf einer Weide stehen sehen und war sofort verliebt in die Tiere. Da wir den Platz hatten, haben wir begonnen zu züchten“, erzählt Christine Popp. „Das war die beste Entscheidu­ng. Unsere Lebensqual­ität ist erheblich gestiegen und mein Blutdruck gesunken“, bestätigt auch Reinhard Popp. Und für diese Erkenntnis brauchten sie wohl keine drei Minuten.

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BALLGUIDE/HIEBL
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