Chinas E-busse: Großes Werk in Graz?
DMMie von der Holding und der Politik groß angekündigten E-busse leiden an so massiven technischen Mängeln, dass sie aktuell nicht auf Grazer Straßen fahren dürfen. Die von den Chinesen gratis zur Verfügung gestellten Test-e-busse (Stadt und Holding zahlen nur für Infrastruktur, Consulting etc. 950.000 Euro) sollen auf Kosten der Hersteller repariert werden. Die Holding überlegt einen Austausch der Testfahrzeuge. ehrmals hatte die Kleine Zeitung bei der Holding zu den Problemen nachgefragt. Im Jänner (also mitten im Grazwahlkampf) wusste man dort bereits von den Mängeln. Aber es wurden vom zuständigen Vorstandsbereich lediglich Software-probleme zugegeben. Kein Wort über massive Mängel an mechanischen Teilen wie Lenkung, Türmechanismus und der Kabelverlegung etc. it der Berichterstattung tauchten Gerüchte in der Stadt – auch in der Politik – auf, jemand wolle mit gezielten In- diskretionen zuständigen Vorständin schaden. Die Anbahnung des E-busse-tests durch den Holdingaufsichtsrat wurde aufgrund seiner Beziehungen nach China außerdem kritisch hinterfragt. Die Verantwortlichen in der Holding entschlossen sich jetzt gemeinsam – Muhr, Fassl, Vorstand Holding-rechtsberater
– den Fall aufzurollen. Muhr stellt zuallererst klar: „Die Geschichte mit den Mängeln ist nicht lanciert worden, also kann ich auch niemanden als Urheber ausmachen.“ der
Warum man über die Mängel so lange geschwiegen hat, erklärt man so: Die Verträge mit den Chinesen hätten zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Und Muhr, Malik und Fassl konkretisieren einen weiteren Hintergrund, der die Angelegenheit äußerst heikel machen soll: Es gebe Pläne, dass die Chinesen – wenn der Bustest erfolgreich verläuft – hier eine E-bus-fabrik aufbauen wollen. „Aus dem Ganzen ergibt sich eine Win-win-situation für alle mit einem wirtschaftlichen Benefit für Graz und die Steiermark“, sagt Fassl.
FBassl erklärt auch, er sei bei der Geschäftsanbahnung mit den Chinesen selbst tätig geworden – und kein anderer Aufsichtsrat sei involviert. Seine Tätigkeit sei transparent und offiziell gemeldet gewesen. Rechtsexperte Gunter Nitsche fügt hinzu: „Wenn alle Beteiligten genaue Erkenntnis von der Rolle eines Aufsichtratsmitglieds als Repräsentant eines potenziellen Lieferanten haben, spricht nichts dagegen, dass dieses Aufsichtsratsmitglied den Kontakt zwischen den potenziellen Lieferanten und seiner Gesellschaft herstellt.“etont wird von allen Holding-verantwortlichen: Die E-technik (Laden, Fahren) habe perfekt funktioniert, die Kondensatorentechnologie sei besser als die herkömmliche Technik. Die kürzeren E-busse, deren Mängelliste nicht so lang ist, könnten laut Vorstand im April eingesetzt werden. Bei den längeren E-bussen werden die Reparaturarbeiten nach jetzigem Stand länger dauern.