... an Robert Krotzer
Jetzt werden Sie es also doch, Berufspolitiker nämlich. Nach der Gemeinderatswahl im Jahr 2012 und damit als ganz frischer erfolgreicher kommunistischer Junggemeinderat in Graz gaben Sie den „Oberösterreichischen Nachrichten“, Sie kommen ja aus der Braunauer Gegend, ein Interview, in dem Sie erzählten, nie Berufspolitiker werden zu wollen. Nun, die Definition, was ein Berufspolitiker ist, mag unterschiedlich sein, aber: Sie werden der zweite Stadtrat der KPÖ in Graz. Für einen Stadtrat wie auch eine Stadträtin gilt ein sonstiges Berufsverbot, also dürften Sie dann, wenn ich mich nicht ganz irre, doch so etwas wie ein Berufspolitiker sein.
Die eine Sache könnte damit ja geklärt sein, da wäre noch eine Kleinigkeit. In selbigem Interview bekräftigten Sie, das Ziel sei der Kommunismus, so wie er von Karl Marx gedacht war. Schön, wie dürfen wir uns das dann vorstellen? Wie seinerzeit in der Sowjetunion, in Albanien, in Rumänien und Bulgarien, wie damals in der Tschechoslowakei und in Polen, in der DDR, wie auf Kuba und noch in Nordkorea? Die beriefen sich auch auf Karl Marx.
Die Grazer KPÖ konnte bisher bei den Gemeinderatswahlen immer wieder reüssieren, weil es Ernest Kaltenegger und Elke Kahr gelang, zu verdecken, dass die Grazer Kummerln irgendetwas mit den richtigen Kommunisten, wie sie die Welt kennenlernte, gemeinsam haben könnten. Das dürfte sich aber rasch ändern, wenn jemand wieder auf richtigen Kommunismus machen will, Wählerinnen und Wähler haben feine Ohren wie mein Hunderl Paula, sie hören die Signale.