Goldkinder des Protests
Hollywood als Nest der Aufrührer gegen Trump: Das könnte der Oscar-show am Sonntag neuen Schwung verleihen.
Montag. Zeit, nervös zu werden. Zumindest in Hollywood, wo am kommenden Sonntag der Höhepunkt der ohnehin grundhysterischen „Awards Season“dräut: die Oscar-verleihung.
In der Academy of Motion Picture Arts and Sciences haben sie auch tatsächlich genügend Gründe, aufgeregt zu sein. Gar nicht so wegen der Rassismusvorwürfe der letzten Jahre (#oscarssowhite): Denen versucht man ja bereits mit einer diversifizierten Mitgliederstruktur und auch mit den heurigen Nominierungen Rechnung zu tragen.
gibt aber Unwägbarkeiten. Traditionell sind die Oscars ja hübsch weich gespült: Stets wird die Show leicht zeitverzögert ausgestrahlt, damit den Dankesrednern eventuell entfleuchende Kraftausdrücke überpiepst werden können. Jedes Witzchen der Präsentatoren ist dank Teleprompter auf Punkt und Komma vorgegeben. Dazu hat man sich mit Talkshowmoderator Jimmy Kimmel heuer einen Zeremonienmeister geholt, der zwar gern persönliche Gemeinheiten austeilt, aber als apolitisch gilt. Nur: Ob das was nutzt?
Man muss sich ja nur die Preis-galas der letzten paar Wochen anschauen: Golden Globes, Baftas, Sag-awards – ein Schlachtfest war das, ein Sturmlauf der Hollywoodgrößen gegen den neuen Uspräsidenten Trump, gegen dessen Mauerpläne, sein Einreiseverbot für Muslime und seine Attacken auf Medien und Minderheiten. Seit Wochen geriert sich das liberale Hollywood, gestützt durch satiries