Über die Sicherheit der Stromversorgung
Zsterreich ist das Land der Wasserkraft, Atomenergie wird abgelehnt und mit dem Ausbau der Windenergie, der Photovoltaik und mit dem Strom aus Biomasse/biogas werden wir bald den Strom zu 100 Prozent erneuerbar im Inland erzeugen. Diese Klischeevorstellung ist durchaus zutreffend für windreiche Sonnentage in den Sommermonaten.
Haben Sie sich einmal die Frage gestellt, von wo der Strom in den Morgenstunden an kalten Wintertagen kommt, wenn ein Hoch über Mitteleuropa die Windbewegungen minimiert, die Sonne noch nicht aufgegangen ist und der Stromverbrauch für Morgenaktivitäten wie duschen, Frühstück zubereiten, Arbeitsbeginn, heizen mit Wärmepumpen hinaufschnellt?
Zu solchen Stunden liefern Wind und Photovoltaik kaum einen Beitrag zur Stromversorgung. Strom aus erneuerbaren Quellen kommt dann nur von der Wasserkraft und von Biogas- und Holzverstromungsanlagen. Letzte fahren kontinuierlich mit voller Leistung, während in den Wintermonaten die Leistung der Wasserkraft wegen der geringeren Wasserführung weit unter ihrem Potenzial liegt. u solchen Morgenstunden kommt der Strom nur zu etwa 30 Prozent aus den erneuerbaren, inländischen Quellen, etwas über 40 Prozent kommen aus kalorischen Kraftwerken im Inland; fast 30 Prozent werden importiert, von Atomund Kohlekraftwerken in Tschechien und Deutschland. Rund 70 Prozent des Stroms, den wir an solchen trüben, windstillen Morgenstunden an kalten Wintertagen konsumieren, verursacht in der Produktion ökologische Probleme: Die fossilen Kraftwerke beschleunigen durch ihre Co2-emissionen den Klimawandel, Atomstrom erhöht das radioaktive Risiko in der Erzeugung und Endlagerung der Abfälle.
Ohne mehr Strom aus Wasserkraft und Biogas/ Biomasse wird unsere Stromversorgung unsicherer – und noch mehr auslandsabhängig, atomlastig und klimaschädlich. Das gilt für Graz ebenso wie für Österreich insgesamt.
An einem trüben und kalten Wintermorgen müssen fast 30 Prozent unseres Strombedarfs aus dem Ausland importiert werden.