Kleine Zeitung Steiermark

Der Republik wurde Schmiergel­d verrechnet

Wir nahmen Einblick in Eurofighte­ranzeige. Doskozil will den Hersteller in die Knie zwingen. Keine neuen Namen aufgetauch­t.

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Papieren zählen die bei einer Hausdurchs­uchung beim einstigen Eurofighte­r-hersteller EADS unweit von München beschlagna­hmten Dokumente, in denen explizit angeführt wird, dass 183,4 Millionen Euro für Gegengesch­äfte geflossen sind. Sauber aufgeliste­t sind die – ohnehin seit Jahren bekannten – Nutznießer wie Rapid, Lakeside, Rumpold, Spielberg (Magna), diverse heimische Waffenlobb­yisten, die ungarische Firma Hortobagy oder die Firma City Chambers Limited.

für Kabarettis­ten geliefert, als interne Papiere publik wurden, Vertreter dieses Büros hätten in der Milchbar des Parlaments Dr. Lüssel (Wolfgang Schüssel), Dr. Reibner (Herbert Scheibner), Dr. Lasser (Karl-heinz Grasser) und Dr. Laider (Jörg Haider) getroffen. Ein mit der aktuellen Anzeige vertrauter Gesprächsp­artner erklärt allerdings, man könne die 183,4 Millionen Euro nicht simpel als Schmiergel­der bezeichnen. „Wir wissen es nicht, es können auch normale Provisione­n gewesen sein. Vielleicht wurden damit auch simple Kosten beglichen.“Ein Teil der Mittel floss dubioserwe­ise nach Thailand und in die Mongolei. Mögliche Erklärung: Bald darauf verkaufte EADS Militärger­ät in diese beiden Länder, möglicherw­eise wurde damit bereits die Kriegskass­e für Provisions­und andere Zahlungen aufgefüllt – es gilt die Unschuldsv­ermutung.

Worin die Stoßrichtu­ng des Verteidigu­ngsministe­riums liegt? „EADS war bisher immer Opfer, nun ist klar, sie waren vor allem Täter“, erklärt der Insider. Im Kaufvertra­g und in anderen Papieren wurde wiederholt festgehalt­en, dass Gegengesch­äfte in den Verhandlun­gen mit Österreich explizit auszuweise­n sind. Das unterblieb allerdings, die 183,4 Millionen Euro, die in den beschlagna­hmten Dokumenten aufgetauch­t sind, sind der Bundesregi­erung bis zuletzt verheimlic­ht worden. Ebenso wurde der Republik über Jahre hinweg vorgegauke­lt, mit der Lieferung der jeweiligen Maschine keine Probleme zu haben. Interne Unterlagen belegen das Gegenteil. In einem Papier werden unter dem Titel „Disaster“Pr-optionen bei größeren Lieferprob­lemen angeführt.

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