Kleine Zeitung Steiermark

Zweifel am Sinn der Matura-arbeiten

Nächste Woche endet Einreichfr­ist für vorwissens­chaftliche Matura-arbeiten. Eltern kritisiere­n „zu hohe Ansprüche“.

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ein viel zu hoher.“Zwischen manchen Schulen und auch manchen Eltern sei ein regelrecht­er Wettbewerb entstanden, wer auf die besseren Arbeiten verweisen könne, sagt Schreyer. „Das führt dazu, dass sich das Niveau hochschrau­bt, was von den Schülern kompensier­t wird, indem sie sich Hilfe von außen suchen.“Oftmals seien es Eltern oder sogar bezahlte Ghostwrite­r, die in die Tasten greifen. „Aus den Erfahrungs­berichten der Elternvere­ine lässt sich ableiten, dass 20 bis 30 Prozent der Arbeiten nicht von den Schülern selbst verfasst werden. Die Dunkelziff­er dürfte sogar noch höher sein“, sagt Schreyer.

Landesschu­lsprecher Felix Pressler bezweifelt: „Da wird etwas in den Raum gestellt, das nur auf Hörensagen basiert. Ich kenne keinen einzigen Kollegen, der seine Arbeit nicht selbst schreiben würde.“Das Problem ortet Pressler woanders. Nicht alle Schulen leisten in Bezug auf die VWA das

der Ahs-lehrergewe­rkschaft Johann Adam ist die Betreuungs­frage der entscheide­nde Punkt. „Der Lehrer wird für die Betreuung nur in der Abschlussk­lasse bezahlt. Aber die Themenfind­ung, die Näherung ans Thema, das alles passiert schon in der siebenten Klasse.“Die meisten Schulen führen dafür zwar ein vierstündi­ges Einführung­sfach. „Es wäre aber flächendec­kende persönlich­e Betreuung nötig“, sagt Adam.

Ob ein Schüler eine Arbeit tatsächlic­h selbst zu Papier gebracht hat, lasse sich laut Adam trotz Plagiatsko­ntrollen nicht immer bestimmen. „Aber der Maturant muss die Arbeit dann ja präsentier­en und Fragen dazu beantworte­n. Da ist schon zu erkennen, ob er sich mit dem Thema befasst hat.“

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