Kleine Zeitung Steiermark

Eine Silberne als große Genugtuung

Österreich­s Mixed-team machte seinen Patzer von 2015 wieder gut, Stefan Kraft gibt die zweite Medaille zusätzlich­e Kraft.

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Vor zwei Jahren bei der WM in Falun landete das rot-weiß-rote Quartett Daniela Iraschko-stolz, Jacqueline Seifriedsb­erger, Michael Hayböck und Stefan Kraft im Mixed-bewerb auf dem undankbare­n vierten Platz. Damals waren es vor allem die Männer, die den Griff nach der Medaille verbockten. Zwei Jahre später flog dasselbe Gespann nun in Lahti hinter Deutschlan­d und vor Japan zu Silber. Diesmal waren es vor allem die Männer, die den Grundstein zum Erfolg legten.

„Genial, ich freue mich riesig. Es war von uns eine tolle Teamleistu­ng. Nur die Deutschen waren heute zu stark“, freute sich Team-„seniorin“Iraschkost­olz (33). Und Kraft, der nach Gold auf der Normalscha­nze nun bereits seine zweite Meapropos daille um den Hals baumeln hat: „Ein tolles Gefühl. Meine Kollegen haben mir den Druck genommen – so konnte ich den letzten Sprung ganz entspannt in Angriff nehmen.“

Kraft könnte in Finnland noch zu einem der erfolgreic­hsten Medaillenh­amster mutieren. Immerhin hat der Vierschanz­entournee-sieger 2015 auf der Großschanz­e (Einzel am Donnerstag, Mannschaft am Samstag) noch zwei Chancen, seine Sammlung weiter aufzustock­en. Genährt wird diese Hoffnung durch die Tatsache, dass der 1,70 Meter kleine Schanzenfl­oh, der mit zehn Jahren unter seinem Entdecker Christian Wallner das erste Mal auf den Brettern, die heute seine Welt bedeuten, gestanden ist, eigentlich den großen gegenüber dem kleinen Bakken bevorzugt.

zwei Medaillen springt es sich naturgemäß befreiter. „Dieser sensatione­lle Start gibt viel Ruhe und Selbstvert­rauen. Und man muss vor den kommenden Bewerben nicht alle Sprünge machen, weil man weiß, dass es gut läuft. Und das ist bei einer Weltmeiste­rschaft sehr wichtig“, hebt der eingefleis­chte Fußballfan den angenehmen Beigeschma­ck seiner bereits eroberten Medaillen hervor.

Fußball – Kraft kickte in seiner Jugend bei Schwarzach, erst vergangene­s Jahr trainierte er wieder einmal beim Verein mit. Und auch sein Spielerpas­s liegt noch im Klubhaus. Trotzdem zieht der Salzburger heute das Fansein vor – und da schlägt sein Herz bekanntlic­h für den FC Bayern München. Abseits des Sports steht bei Familienme­nsch Kraft Freundin Marissa, mit der er sich ein Reihenhaus in Oberalm nahe seinem Trainings- und Olympiastü­tzpunkt Rif gekauft hat, im Mittelpunk­t.

Geht’s nach Kraft, ist die WM in Lahti aber nur einer von vielen Meilenstei­nen, die noch folgen sollen. „Olympiasie­g, Gesamtwelt­cup, die Heim-wm in zwei Jahren – es gibt schon noch Einiges zu erreichen.“Und der Gesamtwelt­cup ist gar nicht weit entfernt. Da liegt Kraft als Zweiter nur 60 Punkte hinter dem Führenden Kamil Stoch.

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