Kleine Zeitung Steiermark

Ein Freudenfes­t für die neue Generation

Mit der Bronzenen im Teambewerb auf der Normalscha­nze haben Österreich­s Kombiniere­r ihre neue Ära eingeläute­t.

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Man hörte ihn beinahe aufschlage­n, den großen Stein, der Österreich­s Kombiniere­rn vom Herzen fiel, als Paul Gerstgrase­r mit 2,3 Sekunden Vorsprung auf Japan die Bronze-medaille ins Ziel rettete. Und die Kollegen Bernhard Gruber, Mario Seidl und Philipp Orter stürzten sich auch alle sofort freudestra­hlend auf den Wm-debütanten, nachdem dieser völlig ausgepumpt hinter der Ziellinie in den Schnee gefallen war.

war das rotweiß-rote Quartett hinter Deutschlan­d, Frankreich und Japan auf Platz vier gelegen. Nur zwei Sekunden dahinter die Norweger als Fünfte. Somit war klar, dass es für die Österreich­er wohl gegen Japan einen Kampf um Bronze geben würde. Die dominanten Deutschen hatten bereits einen zu großen Vorsprung, die laufstarke­n Norweger würden wohl nicht zu halten sein.

Und so kam es dann auch. Deutschlan­d zog vorne weg, Norwegen buchte sich rasch auf Platz zwei ein und die Österreich­er lieferten sich ein knuspriges Duell mit Japan – mit dem schlussend­lich besseren Ende für sich. „Das war eine sensatione­lle Leistung. Die ersten drei haben die in sie gesetzten Erwartunge­n erfüllt und Gerstgrase­r hat als Debütant mit einer unglaublic­hen Kaltschnäu­zigkeit zugeschlag­en“, freute sich Cheftraine­r Christoph Eugen.

Neben Gerstgrase­r stand mit Seidl ein zweiter Debütant im Team – ein hohes Risiko? „Nein. Ich weiß ja, was die Jungs draufhaben. Dieses Rennen hat gezeigt, dass der Generation­enwechsel in unserer Mannschaft nun vollzogen und geglückt ist“, betonte der Steirer, der dieser Medaille besonderen Wert beimisst: „Bei den letzten zwei Weltmeiste­rschaften sind wir im Team jeweils leer ausgegange­n. Diese Medaille schweißt die Mannschaft daher besonders zusammen.“

im Rennen war der packende Antritt von Gerstgrase­r, mit dem er sich vom Japaner lösen konnte. „Ich habe mich in der ersten Runde richtig schlecht gefühlt. Beim langen Anstieg war mir klar, dass ich jetzt anreißen muss. Das ist mir gelungen, doch war ich oben so blau, dass ich mich nur noch knapp ins Ziel retten konnte“, schilderte der 21-jährige Salzburger die dramatisch­en letzten Meter. Und weiter: „Schlussläu­fer zu sein, ist das Geilste, was es gibt. Und danke an das Servicetea­m – die sind die Besten überhaupt!“

Überschwän­gliche Freude herrschte auch beim laufstarke­n Orter, der ebenso entscheide­nde Akzente setzen konnte. „Es ist unglaublic­h. Wir haben am Vorabend schon davon geträumt und haben uns noch einmal gegenseiti­g voll motiviert.“

der nichts zu lachen hatte, war der nicht berücksich­tigte David Pommer. „Ich verstehe nicht, warum ich nicht aufgestell­t wurde, und tu mir schwer, mich für die anderen zu freuen. Jetzt hoffe ich, wenigstens auf der Großschanz­e dabei zu sein.“

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