Eine Panne jagte die nächste
Höhepunkt versemmelt, eine Lebende unter die Toten gereiht: Was war denn um Himmels willen bei diesen Oscars los?
Am Ende nahm Jimmy Kimmel alles auf sich: „Ich wusste, ich würde es vermurksen, und jetzt habe ich’s vermurkst.“Dabei traf den Moderator an dem Fiasko wirklich keine Schuld. Ein hinter der Bühne verwechseltes Kuvert war schuld daran, dass die Kinolegenden Faye Dunaway und Warren Beatty am Ende der dreieinhalbstündigen Oscargala den falschen Siegerfilm verkündeten. Der für die Ausgabe der Siegerumschläge zuständige Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhousecoopers hat sich mittlerweile offiziell für den Fehler entschuldigt.
hat es das noch nie gegeben: Ein ganzes Produktionsteam steht auf der Bühne und feiert die Auszeichnung für den besten Film. Doch nach zwei freudetrunkenen Minuten ist der Jubel vorbei: Damien Chazelles „La La Land“ist gar nicht der Sieger, die Bekanntgabe muss korrigiert werden: Denn „Moonlight“, Barry Jenkins’ Drama über das Erwachsenwerden eines jungen schwulen Schwarzen in den Slums von Miami, ist der beste Film der Oscars-saison 2017. Entsprechend verdattert fielen daraufhin die Dankesreden aus: „Das macht das Ganze zu etwas Besonderem, aber nicht auf die Art, wie ich es erwartet hatte“, stammelte Regisseur Jenkins, der sich hinter der Bühne dann nochmals extra bei den Leuten von „La La Land“bedankte: „Sie haben unglaublich selbstlos reagiert. Ich kann mir nicht ausmalen, wie sie sich jetzt fühlen.“Sicher nicht ganz schlecht: Immerhin trug das 14-fach nominierte Musical mit sechs Oscars den Titel „Meistdekorierter Film des Abends“davon. Es erhielt etwa die Preise für die beste Regie, die beste Darstellerin, die beste Kamera und den besten Song. Für „Moonlight“gab es nebst dem Oscar für den besten Film auch den Preis für das beste adaptierte Drehbuch und den besten Nebendarsteller.
Twitter- und Facebook-nutzer hatten jedenfalls Spaß am Desaster: In Anlehnung an Betrugsgerüchte bei den Us-wahlen forderte etwa Filmemacher Michael Moore gleich eine „Neuauszählung“des Bewerbs.
wurde überhaupt erst nach Show-ende bekannt: Im obligaten Gedenkvideo an Hollywoods Tote wurde das Foto einer lebenden Frau verwendet. Das Bild neben dem Namen der verstorbenen Kostümdesignerin Janet Patterson zeigte Produzentin Jan Chapman – und die ist quicklebendig: „Mir geht es gut und ich bin immer noch aktive Produzentin“, teilte sie dem Branchenmagazin „Variety“mit.