Mateschitz startet Bau von Brauerei
Im März beginnen die Bauarbeiten am Schloss Sauerbrunn im Murtal. Dietrich Mateschitz investiert über 20 Millionen Euro.
Es wird ernst im obersteirischen Thalheim: Die Bagger sind aufgefahren am weitläufigen Gelände rund um das historische Schloss Sauerbrunn. In wenigen Tagen wird hier in der Gemeinde Pölsoberkurzheim mit dem Bau einer zum Projekt Spielberg gehörenden Brauerei gestartet.
Schon 2008 kaufte Red-bullboss Dietrich Mateschitz das verfallene Schloss mitsamt seinen zwölf Quellen, deren Wasser schon seit Jahrhunderten für seine heilende Wirkung bekannt ist. Das 1547 erbaute, denkmalgeschützte Schloss Sauerbrunn gehörte zuletzt einer Armenstiftung, hier wurde einst das längst vom Markt genommene Thalheimer Mineralwasser abgefüllt.
Mateschitz hat große Pläne für die Liegenschaft: Nicht nur, dass das Schloss umfassend saniert wird, im Inneren wird eine Schaubrauerei errichtet. Auf der Wiese unter dem Schloss entsteht eine Abfüllhalle für Mineralwasser, dafür musste das alte Gehöft des Reiters und Paralympics-sieger Pepo Puch weichen. Einen angeschlossenen Gastronomiebetrieb dürfte es nicht geben.
Spielberg gibt es über die konkreten Baupläne keine Auskunft – Gerüchte kommentiere man gemäß der Unternehmensphilosophie nicht, lässt man auf Anfrage wissen. Bedeckt hält sich auch der Pölser Bürgermeister Gernot Esser, der ein Schweigeabkommen unterzeichnet hat. Klar ist trotzdem: Dem Bau steht nichts mehr im Wege, die Bauverhandlungen wurden abgeschlossen.
Das in Thalheim gebraute Bier wird vorerst nur in den Projekt-spielberg-gastrobetrieben rund um den Red-bull-ring vertrieben, wissen Insider. Eine Kooperation mit regionalen Brauereien strebt Mateschitz offenbar nicht an. Die Vermarktungspläne für das Mineralwasser sind nicht bekannt.
für die Brauerei lässt der Bulle seit geraumer Zeit auch archäologische Grabungen rund um das Schloss, an dem der Murradweg vorbeiführt, durchführen. Dabei wurde neben anderen Funden eine römische Villa rustica freigelegt. Ob die Grabungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, ist derzeit noch offen.
Saniert wird jedenfalls ein weiteres historisches Gebäude: Das Gehöft „Raschpichlerhube“, einst zur Verwaltung des Schlosses gehörig, wurde vor rund zwei Monaten von Mateschitz erworben.
Die regionale Bauwirtschaft wird’s freuen: Mit den Bauarbeiten – kolportiert werden Gesamtinvestitionen von weit über 20 Millionen Euro – sind viele heimische Betriebe betraut.