Betrügern auf der Spur
Südafrika-auswanderer und Banken sind Opfer einer internationalen Bande. Nach Mitglied mit Graz-bezug wird gefahndet.
Von einer „Südafrika-connection“spricht man bei der Betrugsgruppe im Landeskriminalamt Steiermark. Gemeint ist eine internationale Betrügerbande, der man seit einem Jahr auf den Fersen ist. Fast eine Million Euro hat die Tätergruppe schon ergaunert. Ihre Spuren hinterließen sie im französischsprachigen Europa genauso wie in Deutschland und Finnland. Aber auch in der Steiermark – und eben in Südafrika.
Dorthin sind betroffene Österreicher, etwa zehn sind der Polizei bekannt, schon vor Jahren ausgewandert, haben aber Bankkonten in der alten Heimat behalten. Auf ungeklärte Weise fielen den Betrügern Daten dieser Konten in die Hände – samt Höhe der Einlagen. Mit gefälschten Ausweisen behoben Mitglieder der Tätergruppe in den heimischen Filialen das Geld. „Den Betrügern kam zugute, dass man dort kaum Kontakt zu den Kontoinhabern in Südafrika hat“, so ein Ermittler.
Die Höhe der Behebungen war unterschiedlich, doch immer so plausibel, dass niemand Verdacht schöpfte. Wurde man in einer Bank aber dennoch stutzig, brachen die Täter die Operation oft blitzartig ab.
Quer durch Europa eröffnete die Bande auch mit gefälschten Dokumenten Konten, um sie für andere Betrügereien zu verwenden und danach flugs wieder aufzulösen. Eine Transaktion in Finnland über 580.000 Euro scheiterte noch am internen Warnsystem, in Deutschland wurden aber 150.000 Euro tatsächlich abgehoben.
gelang den steirischen Kriminalisten ein Erfolg mit der Verhaftung eines mit falschen Papieren per Flugzeug eingereisten Afrikaners. Der Mann, der umgehend um Asyl in Österreich ansuchte, ist kürzlich in Graz (nicht rechtskräftig) wegen Betrugs zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Bezüglich seiner Hintermänner schweigt der Mann. Auch zu jenem Unbekannten, der im letzten Sommer mehrmals bei Betrugshandlungen in Grazer Banken gefilmt worden war. Er dürfte über gute Ortskenntnisse in der Steiermark verfügen. Wer kennt ihn? Hinweise an das LKA, Journaldienst: Tel. 0 59 133 60 - 3333.