Vom Veredeln auf dem Weg in den Tank
menarbeit mit der Universität Graz entstanden“, erklärt Ewald-marco Münzer. Gemeinsam mit seinem Bruder Michael führt er das 150köpfige Unternehmen, das auch in anderen Bereichen des Recyclings flüssiger Stoffe tätig ist.
Das rasante Wachstum der Firma, die vor 26 Jahren gegründet wurde, täuscht. Denn bei dem Thema vorne zu bleiben, ist nicht einfach. Eben wird in Brüssel die Richtlinie überarbeitet, die das Thema Biodiesel regelt, die Schlagworte „Tank oder Teller“setzen die Branche unter Druck. Es ist nicht sicher, was dies für die bestehende Produktion bedeuten wird.
Vier Strategien wendet die Firma an, um die Herausforderungen zu meistern. Erstens: „Wir wollen die Sammelquoten erhöhen“, sagt Münzer. Derzeit wird zwar zu 70 Prozent das Gastronomie-altspeiseöl gesammelt, aber nur zu vier Prozent jenes der Haushalte. Apropos: Morgen findet ab 9 Uhr der Aktionstag „Altspeiseöl“der Holding Graz im Citypark Graz statt. Ein Teil der Grazer Linienbusse fährt ja mit Biodiesel.
mit dem Spezialanlagenbauer BDI die bestehenden Biodiesel-raffinerien in Wien-lobau und Gaishorn verbessern. Drittens investiert Münzer rund drei Millionen Euro, um eine Fettaufbereitungsanlage zu errichten. Das Ziel ist immer: die Qualität des entstehenden Biodiesels zu verbessern und von Beimischungen wegzukommen. Zugleich sollen künftig auch die entstehenden „Abfallprodukte“, die Glyzerine, optimiert werden. Glyzerine verwendet man im Pharma- und Kosmetikbereich.
Und viertens? Da ist das Thema Interessensvertretung oder Lobbying zu nennen. „Wir sind eine kleine Branche, die erst seit wenigen Jahren bedeutend geworden ist“, sagt Münzer. Gesetzgeber und Verwaltung, ob in Brüssel, Wien oder Graz, brauchen aber Ansprechpartner aus der Industrie; da muss auch Münzer aus der Oststeiermark hinaus.