Das Team hinter dem Weltmeister
Stefan Kraft zählt im heutigen Großschanzenbewerb in Lahti wieder zu den großen Favoriten. Hinter dem Erfolg des Salzburgers stehen viele Trainer, die Familie, Freundin Marissa und ein funktionierendes Management.
Nach seinem Meisterstück auf der Normalschanze springt Stefan Kraft heute (17.30 Uhr, ORF eins live) auf dem großen Salpausselkä-bakken um jenen weltmeisterlichen Doppelpack, den vor ihm erst vier Weitenjäger (Björn Wirkola 1966, Gari Napalkow 1970, Hans-georg Aschenbach 1974 und Adam Malysz 2003) geschafft haben. Dass der Salzburger überhaupt in diese Ausgangsposition gekommen ist, verdankt er einem Team im Hintergrund, das aus vielen Bausteinen besteht:
Den Trainingsalltag meistert Kraft im Springerstützpunkt Rif, wo ihm Ösvco-trainer Alexander Diess und dessen Cousin Harald Diess den Feinschliff verpassen. Auf oberster Trainerebene sorgen Chef-coach Heinz Kuttin und seine Assistenten Andreas Widhölzl sowie Harald Rodlauter er für den nötigen Input, zudem stehen Kraft mit Klaus Ullmann und Herbert Leitner zwei Physiotherapeuten zur Seite. Nur Mentaltrainer hat er keinen.
Patrick Murnig („Ich sehe mich als Architekt von Stefans Karriere“) koordiniert seit sechs Jahren mit seiner Agentur Jumpandreach alle Presse- und Sponsorentermine Krafts. Auch sein bester Freund, Michael Hayböck, sowie Kombinierer-ass Mario Seidl stehen bei Murnig unter Vertrag.
Vor drei Jahren hat Marissa, die Tochter von Ösvservicemann Christoph Probst, das Herz des Überfliegers erobert. Seitdem stärkt die angehende Krankenschwester den Rücken des Schwarzachers, erst vor Kurzem haben sich die beiden eine Eigentumswohnung in Oberalm gekauft.
Wenn es die Zeit erlaubt, sind seine Eltern (Vater Rene arbeitet bei der ÖBB, Mut- Margot in einem Sportartikelgeschäft) bei den Auftritten ihres Sohnes dabei. In Lahti fehlen die Eltern, sie sind beruflich verhindert.
Bis zu seinem zehnten Lebensjahr fuhr Kraft Skirennen, dann wurde er von Christian Wallner fürs Skispringen entdeckt. Wallner war der erste Trainer des Salzburgers und baute gemeinsam mit Franz Vierthaler die Sektion Skispringen beim SV Schwarzach auf.