Kleine Zeitung Steiermark

Wie Mikro und Nano auf die Folie kommen

-

sern. So nützen die Forscher den „Haifischha­ut-effekt“: Prägt man Folien so wie eine Haifischha­ut, dann bekommt man paradoxerw­eise „glattere“Oberfläche­n: Bei diesen Folien, die man beispielsw­eise bei Rotoren von Windkraftw­erken oder bei Surfbrette­rn einsetzen könnte, verringert sich die Turbulenz und damit der Widerstand.

Auch das Abperlen von Wasser von Oberfläche­n kann man durch rippenarti­ge Strukturen noch verstärken – das Stichwort ist hier der Lotusblätt­er-effekt. Damit wären schmutzres­istente Folien für Hauswände denkbar.

Eine andere Anwendung sind „Mottenauge­n-strukturen“. Das sind feine, eingeprägt­e Spitzen, die die Reflexions­eigenschaf­ten von Oberfläche­n beeinfluss­en und daher für Displays oder auch bei Fotovoltai­k von großem Interesse sind.

Gefragt sind Technologi­en, die preiswert, effizient und innovativ sind: Die Weizer Gruppe hat einen Lack entwickelt, der in einem Druckverfa­hren erst auf Folien aufgebrach­t und dann mit Stempeln geprägt wird. Uv-bestrahlun­g sorgt dafür, dass die eingeprägt­en Strukturen rasch fixiert werden. Der Lack ist bereits patentiert, das Verfahren wurde zusammen von Firmen, darunter auch Bionic Surface Technologi­es, weiterentw­ickelt.

„Gewöhnlich­e Drucktechn­ik prägt Strukturen von etwa 100 Mikrometer­n aufwärts. Wir beschäftig­en uns mit Strukturen, die kleiner als ein Mikrometer sind. Zugleich können wir neben Nanostrukt­uren eben auch mit Mikrostruk­turen umgehen“, sagt Stadlober.

Die Anwendunge­n, die erforscht werden, und wo Kooperatio­nen mit der Industrie möglich sind, sind vielfältig: Oberfläche­nveredelun­gen können als Sicherheit­sfeatures dienen, wie etwa gerippte Banknoteno­berflächen. Ein anderes Beispiel, hochaktuel­l: „Die Techniken können dazu dienen, Oberfläche­n zu vergrößern.“Und das kann beispielsw­eise im Bereich neuer Batteriete­chnologie genützt werden.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria