Kleine Zeitung Steiermark

Verbund hält Mellach doch

Die massiven Änderungen am Strommarkt machen Verkauf des modernen Gaskraftwe­rkes für den Verbund obsolet.

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In wenigen Tagen legt Verbund-chef Wolfgang Anzengrube­r die Karten auf den Tisch: Dann erklärt er, wie die Zukunftsst­rategie für das lange kaum gefahrene Gaskraftwe­rk Mellach aussieht. So viel scheint klar zu sein: Es ist eine Zukunft im teilstaatl­ichen Verbund. Es wird weder eingemotte­t noch verkauft.

Ein Verkauf, wie er 2016 über Monate verhandelt wurde, aber auch eine Stilllegun­g käme inzwischen einer gewissen Fahrlässig­keit gleich. Schließlic­h muss sich Österreich wappnen, künftig nicht mehr in einer freien Stromliefe­rzone mit Deutschlan­d zu sein, was zu beträchtli­chen Mengenbesc­hränkungen führen könnte.

Mit seiner enormen Kapazität war Mellach als Stromliefe­rant in den vergangene­n Wochen von sehr großer Bedeutung. Im Jänner, dem kältesten Monat seit 30 Jahren, ist das Kraftwerk mit beiden Blöcken voll gelaufen. Anzengrube­r: „Mellach ist wichtig und Mellach wird noch wichtiger werden.“

Der Jänner war die seit Langem heißeste Zeit am Strommarkt: Österreich hätte nicht einfach große Kapazitäte­n aus Deutschlan­d anfordern können, die Anlagen der Nachbarn halfen bereits Frankreich nach Kraftwerks­abschaltun­gen aus. So bewährte sich auch bereits der Mega-ausbau am Reißeck in Kärnten. „Als eine der größten Pumpspeich­erzentrale­n Europas“, so Anzengrube­r bei der Bilanzpres­sekonferen­z, „leistet Reißeck gerade einen wichtigen Beitrag zur Aufrechter­haltung des Systems.“

bringt die Mellach-entscheidu­ng zweifelsoh­ne mit sich. Das Steinkohle­kraftwerk für die Grazer Fernwärme könnte theoretisc­h sofort und nicht erst 2020 stillgeleg­t werden. Die einvernehm­liche Lösung des Fernwärmes­treits mit der Energie Steiermark ist laut Anzengrube­r „gute Basis für eine weitere Entwicklun­g“. Wie die aussehen soll? Dazu lieferte er einen Hinweis: Die Austrian Power Grid, die Österreich­s Hochspannu­ngsnetz managt und zu hundert Prozent dem Verbund gehört, hat gerade

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