Niki Lauda würde sagen: „Schwachsinn!“
HJaben Sie sich schon einmal selbst bestraft? Vielleicht gerade in der Fastenzeit, wenn ein knuspriger Schweinsbraten an Ihnen ungekaut vorbeizieht?
Ja, ja, selbst bestrafen macht wenig Spaß ...
Warum ich Sie das heute frage: In unserer Fußballbundesliga gibt es nämlich so etwas Ähnliches. Da werden beispielsweise Austria Wien und Rapid nach den Ausschreitungen beim Wiener Derby Mitte Februar ordentlich zur Kasse gebeten: Der Senat 1 der Liga hat die Austria und Rapid zu Geldstrafen in Höhe von 20.000 bzw. 35.000 verdonnert. Viel „Schmalz“. Für mich viel zu viel! etzt ist es aber so, dass die Bundesliga aus der Summe der zehn Bundesligavereine besteht, also inklusive Grünweiß und Violett. Das wiederum bedeutet im Klartext, dass sich die beiden Vereine selbst bestraft haben. Zumindest indirekt zu zwanzig Prozent.
Ich formuliere es äußerst vorsichtig und diskret: Ein solches Konstrukt gibt es nur
Sin Österreich – und das ist ein Unding. Niki Lauda würde sagen: „Schwachsinn!“
Und recht würde er haben. Denn fast überall in der weiten Sportwelt wird juristisch niemals eine „Insich-entscheidung“gefällt: In Deutschland etwa urteilt bei ähnlich gelagerten Fällen nicht die Liga, sondern die Dfb-sportgerichtsbarkeit. Zurzeit arbeiten sogar Slowenien und Albanien an einer unabhängigen Sportgerichtsbarkeit, wir (noch immer) nicht! pannend wäre es, wenn die Austria oder Rapid den Gang zum Internationalen Sportgerichtshof (CAS) wählen würden, aber dazu gehören Qualität und Mut. Daher glaube ich, dass sich zwar alle aufregen, aber im Endeffekt nichts tun werden. Schimpfen und Raunzen sind angesagt, da sind wir ja Weltmeister.
Die nächste Fastenzeit, die nächste Selbstbestrafung kommt garantiert; da müssen wir nicht bis zum nächsten Frühjahr warten.
Sachverständiger