Nächste Runde im Seiersberg-konflikt
Seiersberg-studie sieht Nutzen für Grazer Wirtschaft: Zusperren der SCS würde allen schaden. / Volksanwaltschaft bereitet neue Prüfungen vor.
Im Streit um die
gehen die Betreiber der Einkaufszentren in die Offensive: Sie legen eine Studie vor, die die enorme Bedeutung der SCS für die gesamte steirische Wirtschaft nachdrücklich unterstreicht. Die vom Grazer Ökonomen
erhobenen und ausgewerteten Daten ergeben durchaus Erstaunliches: Nur rund ein Viertel der Scs-kundschaft kommt aus Graz, die überwiegenden Kundenströme fließen aus anderen Regionen und aus dem Ausland.
Die SCS ziehe somit keine Kaufkraft ab, sondern trage zusätzlich zur Dynamisierung auch des innerstädtischen Grazer Handels bei, sagt Steiner. Er belegt das mit Zeitreihen: In der Grazer Altstadt ist die Verkaufsfläche seit 2003 von 71.000 auf 97.000 Quadratmeter gewachsen, der Handelsumsatz in der Grazer City schnellte von 390 auf 453 Millionen Euro hinauf.
Steiner hat im Scs-auftrag auch untersucht, welche Folgen ein Zusperren der Einkaufsmeile hätte. Resultat: Die Scs-umsätze könnten nur rund zur Hälfte von der Grazer Wirtschaft aufgefangen werden. Allein fünf Prozent des Umsatzes würden an den Internethandel verloren gehen. Ein gutes Drittel der Kunden würde überhaupt dem Großraum Graz fernbleiben. Die Studie errechnet einen Umsatzrückgang von 168,3 Millionen Euro pro Jahr und einen Wertschöpfungsverlust für die regionale Wirtschaft von rund 50 Millionen.
Die indirekte Botschaft dieses Zahlenwerks ist klar: Beim Streit um Seiersberg gehe es nicht so sehr um den Wettbewerb „Grazer City-wirtschaft gegen SCS“, sondern wohl um die direkte Rivalität zwischen den Grazer Einkaufszentren (Citypark, Murpark, Center Nord) und den Seiersbergern. Aus regionaler wirtschaftspolitischer Sicht wäre jedenfalls „ein Wunsch nach Schließung der SCS schwer nachvollziehbar“, sagt der Studienautor.
Allerdings hat sowieso niemand die Schließung gefordert – diese wird von den Scs-betreibern selbst als mögliche Konsequenz an die Wand gemalt, sollte es nicht endlich einen dauerhaft stabilen Rechtsrahmen (inklusive Genehmigung der umstrittenen Brückenbauten zwischen den Scsbauteilen) geben. Die Scs-gegner wiederum halten gerade diese Lösung für unlauteren Wettbewerb, da sich alle anderen ja an die schon heute gültigen Gesetze gehalten hätten.
Der Konflikt bleibt also bestehen, ja er wird bald womöglich noch härter geführt. Denn das Land hat zwar extra für Seiersberg ein neues Straßengesetz erlassen, aber die dadurch neu ermöglichten Verordnungen der Gemeinde Seiersberg-pirka werden wohl erneut vor den Verfassungsgerichtshof gebracht. Das Spiel beginnt also von vorne.
Am kommenden Mittwoch endet nämlich eine Frist, bis zu der die Gemeinde einen Fragenkatalog der Volksanwaltschaft beantworten muss. Volksanwältin sieht noch keinerlei Entwarnung: „Es muss geprüft werden, ob die neuen Verordnungen ein tauglicher Versuch sind, die Verbindungsbauwerke als Straßen zu definieren.“Und auch die angekündigte Einzelstandortverordnung, die frühestens in einigen Monaten kommt, dürfte hart geprüft werden.
Dass sich die und die
im Hintergrund einen erbitterten Gerichtsstreit liefern, weil ein von der Kammer beauftragtes Gutachten angeblich falsche Tatsachenbehauptungen enthält, macht das Klima auch nicht besser. Scs-eigentümer