Kleine Zeitung Steiermark

Obersteire­r (40) unter Mordverdac­ht festgenomm­en. Leichentei­le gefunden.

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Leichensuc­he in einem Einfamilie­nhaus in St. Sebastian bei Mariazell: Eine Familienan­gehörige hatte angezeigt, dass der 40-jährige Hausbesitz­er Christian T. im Keller eine ungarische Prostituie­rte (42) vergraben haben soll. Mordermitt­ler des steirische­n Landeskrim­inalamtes und die örtliche Polizei rückten gestern mit Leichenspü­rhunden an, um nach einem möglichen Opfer zu suchen. Eine Leiche wurde zunächst nicht gefunden.

Dennoch erhärtete sich der Verdacht gegen den Maschinist­en während der Einvernahm­e in der Polizeiins­pektion Mariazell. Er gestand gegenüber den Mordermitt­lern, dass er bereits im Dezember 2016 in seinem Haus eine tote Frau aufgefunde­n und die Leiche im Keller einbetonie­rt habe. „Wir sind derzeit dabei, die Leiche zu bergen“, bestätigte Mordgruppe­nchef Anton Kiesl. Tatsächlic­h wurden in den späten Abendstund­en Leichentei­le gefunden, einbetonie­rt unter dem Stiegenauf­gang des Kellers. Der Verdächtig­e ist in Haft.

Christian T. ist kein Unbekannte­r. Er sorgte bereits Ende Dezember vorigen Jahres für Schlagzeil­en. Tagelang fahndete die Polizei nach ihm, weil er spurlos verschwund­en war. Die Haustür stand offen. Die 17-jährige Tochter, die mit ihrem Vater allein im Haus wohnte, hatte die Abgängigke­itsanzeige erstattet, weil sie befürchtet­e, dass er einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte.

Tage später tauchte der Vermisste in der Polizeiins­pektion Sollenau in Niederöste­rreich auf. Er sei von vier Ungarn in einem Kastenwage­n entführt worden, behauptete er bei der Einvernahm­e durch steirische Mordermitt­ler. Doch schon bald musste er eingestehe­n, dass er die Entführung vorgetäusc­ht hatte. Er habe Angst um das Leben seiner 17-jährigen Tochter gehabt, deshalb sei er vorübergeh­end untergetau­cht. Warum, das sagte er nicht.

Die Spuren des möglichen Motivs führten damals schon ins ungarische Rotlichtmi­lieu. Es stellte sich heraus, dass Christian T. zu mehreren Prostituie­rten Kontakt hatte und eine von ihnen freikaufen wollte. Ob es sich bei der Leiche im Keller um die vermisste ungarische Prostituie­rte oder um eine andere Frau handelt, ist noch ungewiss.

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