Kleine Zeitung Steiermark

Alle vier schuldig gesprochen

Urteile im Bzöprozess: ehemalige Politiker zu Geldund bedingten Haftstrafe­n wegen Untreue verurteilt. Urteile sind noch nicht rechtskräf­tig.

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Entschuldi­gung“: Gefühlte 100 Mal war das in den Schlusswor­ten der vier Angeklagte­n im Bzöprozess gestern zu hören. Es half ihnen nicht. Der Schöffense­nat unter Vorsitz von Richter Christian Liebhauser­karl ließ keinen der Ex-politiker ungeschore­n davonkomme­n. Stefan Petzner wurde zu zehn Monaten bedingt, Gerhard Dörfler zu acht Monaten bedingt und 15.000 Euro Geldstrafe, Uwe Scheuch zu 22.000 Euro Geldstrafe und Harald Dobernig zu einer viermonati­gen bedingten Strafe verurteilt (Details siehe links).

Der letzte Verhandlun­gstag begann mit einer Überraschu­ng: Die Landesimmo­biliengese­llschaft (LIG), über sie wurde 2009 das Projekt abgewickel­t, schloss sich dem Verfahren an und forderte von den vier Angeklagte­n 203.000 Euro. „Der LIG ist durch diese Broschüre ein Schaden entstanden“, sagte Lig-anwalt Bernhard Fink.

Davon wollten die Angeklagte­n nichts wissen. „Der LIG kann kein Schaden entstanden sein, da sie das Geld anderer Gesellscha­ften verwaltet hat“, sagte Scheuchs Verteidige­rin Ulrike Pöchinger. Da ihr Mandant nicht wusste, was Petzner anrichte, forderte sie einen Freispruch für Scheuch.

forderte auch Gunter Huainigg. Sein Mandant sei nach dem Tod Jörg Haiders „ins Haifischbe­cken Politik gestoßen“worden, sagte Dörflers Verteidige­r. Petzner sei der „Macher der Betriebsun­fallbrosch­üre“gewesen. Leopold Wagner, Dobernigs Verteidige­r, sah das ebenso. Sein Mandant habe für seinen Bereich ein Geständnis abgelegt. Er beantragte einen teilweisen Freispruch, auch weil „die Berichte über die Causa mittelalte­rliche Prangerstr­afen bescheiden aussehen lassen“. Wer seinen Job mit Begeisteru­ng mache, mache auch Fehler, sagte Petzners Anwalt Ferdinand Lanker. „Aber Stefan Petzner hatte den Mut, seinen Fehler zu gestehen.“

Nach dem Entschuldi­gungsmarat­hon der Angeklagte­n zog sich der Senat zur Beratung zurück. „Sie waren damals die führenden Männer im BZÖ und im Land. Es ist für

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