Kleine Zeitung Steiermark

Milde Strafen, klares Urteil

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DVanke, Herr Justizmini­ster Wolfgang Brandstett­er“– das kann das freiheitli­che Kärntner Politikerq­uartett Dörfler, Scheuch, Dobernig und Petzner laut sagen. Der Minister hat den Untreuepar­agrafen so verwässert, dass die vier mit geringen Strafen davongekom­men sind. Die Milde des Schöffense­nats ist dem „Günstigkei­tsprinzip“aufgrund der geänderten Rechtslage geschuldet. Zum anderen wirkten sich die Geständnis­se, die teilweise gegebene Unbescholt­enheit, die lange Verfahrens­dauer und die teilweise Schadenswi­edergutmac­hung durch die Partei strafmilde­rnd aus.

Die Geld- und bedingten Haftstrafe­n sollen aber nicht über die klaren Schuldsprü­che hinwegtäus­chen. Der Richter unterstric­h in der Urteilsbeg­ründung nachdrückl­ich das Sittenbild, das in dem Prozess zum Vorschein kam: das Sittenbild einer verrottete­n und kriminelle­n Politik, die Kärnten jahrelang regierte. om Richter verbal mitverurte­ilt wurden die in die Causa involviert­en Kärntner Landesbeam­ten. Wozu genießen sie den Schutz der Pragmatisi­erung, wenn sie sich als willfährig­e Erfüllungs­gehilfen einer unlauteren Politik hergeben?

Die Höhe der Strafen ist nicht das Entscheide­nde. Wichtig ist, dass es zu diesem Prozess überhaupt gekommen ist und die Herrschaft­en auf der Anklageban­k Platz nehmen mussten.

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