Haftstrafen für Berlin und Co.
Auch im zweiten Rechtsgang wurden vier ehemalige Hypo-vorstände zu Haftstrafen wegen Vorzugsaktien verurteilt. Prozess zur Sonderdividende steht noch an.
Es war ein Prozess ohne offenen Ausgang. Als Wolfgang Kulterer, Tilo Berlin, Josef Kircher und Siegfried Grigg am Morgen im großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Platz nahmen, wussten sie, dass sie am Ende des Tages immer noch schuldig sein würden.
In sieben Stunden wurde dann komprimiert dargestellt, was im April 2014 bereits Gegenstand eines sich über Wochen ziehenden Strafprozesses war. Die vier Angeklagten, allesamt einst Vorstände der Hypo, mussten sich damals wie gestern dafür verantworten, dass sie prominenten Investoren wie der Flick-stiftung Vorzugsaktien samt Put-optionen, also Rückkaufgarantien, feilboten und hinterher noch eine Sonderdividende drauflegten. „Konditionsverbesserungen gehören zum Alltag eines Vertreters“, rechtfertigte Berlin gestern neuerlich sein Vorgehen vor dem Schöffensenat unter dem Vorsitz von Ute Lambauer. Alleine: Es nützte nichts.
Denn auch wenn der Oberste Gerichtshof im April 2016 das Urteil hinsichtlich der Sonderdividende aufhob: Der Schuldspruch wegen der Untreue im Zusammenhang mit den Vorzugsaktien wurde nie angezweifelt. Entsprechend kamen die vier Männer nur ins Gericht, um ihr Strafmaß zu erfahren.
Verteidigungsreden hörte man nicht. Im Gegenteil. Siegfried Grigg, fast volle zwei Jahrzehnte lang im Vorstand des Versicherungskonzerns Grawe, wirkte wie ein