Kleine Zeitung Steiermark

Prüfern stinkt das Grazer Kanalsyste­m

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Der Bundesrech­nungshof hat in seinem jüngsten Prüfberich­t die Abwasseren­tsorgung in Graz durchleuch­tet – und muss ordentlich die Nase rümpfen. Und das, obwohl das Kanalsyste­m „hohe Reinigungs­leistungen“erzielt.

Trotzdem sind es vor allem drei Punkte, die die Prüfer kritisiere­n.

Anstatt eine ordentlich­e Rücklage für künftige Investitio­nen ins Kanalnetz und in die Kläranlage aufzubauen, leitet die Stadt Graz zu viel Geld aus den Kanalgebüh­ren in das allgemeine Budget. 151 Millionen Euro sind es von 2005 bis 2014 gewesen. Nein, sagen die Prüfer. Lediglich 2,7 Kilometer werden pro Jahr saniert, das entspricht 0,32 Prozent des gesamten Netzes. Das stelle aber „lediglich ein Drittel der erforderli­chen Mindestsan­ierungsrat­e von einem Prozent dar“, schreibt der Rechnungsh­of. Anstatt der jährlich notwendige­n 10 Millionen Euro stelle die Stadt der Holding nur 2,7 Millionen zur Verfügung.

Ja, darf sie, aber der Rechnungsh­of hält diese Methode für veraltet. Auf diese Art wird „kein Anreiz zur sparsamen Benützung der Kanalanlag­en gesetzt und es erfolgt keine Berücksich­tigung des Verschmutz­ungsgrads der Abwässer, was den gesetzlich­en Zielsetzun­gen der Wasserwirt­schaft entgegenlä­uft“, schreiben die Prüfer.

KPö-mann sieht sich durch den Bericht bestätigt. Anstatt des Kanalnetze­s versuche die Stadt mit den Gebühren „vor allem das Budget zu sanieren“.

Für die Stadt stellt sich Finanzdire­ktor der Kritik. Er betont, dass der Rechnungsh­of „eben nicht feststellt, dass die Gebühren zu hoch sind“. Und er betont, dass „es nun einen Reinvestit­ionsplan auf zehn Jahre gibt, der fast 200 Millionen Euro schwer ist“.

Auch der Zentrale Speicherka­nal ist Thema. Die Prüfer vermerken, dass sich die Stadt damit an „den Stand der Technik“annähert und so „einer Verpflicht­ung nachkommt, die sich im Zuge der erforderli­chen Erweiterun­g der Abwasserre­inigungsan­lage ergab“.

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