Berry ist tot, sein Ruhm lebt weiter
Er bleibt der Godfather des Rock ’n’ Roll: Musiker Chuck Berry starb am Freitag 90-jährig in seinem Haus in Missouri.
Sollten jemals Außerirdische auf der Erde landen, werden sie zur Begrüßung womöglich ein Lied von Chuck Berry trällern. 1977 schoss die Nasa „Golden Records“ins All: Datenträger mit Infos über die Menschheit, Fotos, Grüßen und 27 Musikstücken. Neben Mozart, Bach und Beethoven war Berrys „Johnny B. Goode“das einzige nicht klassische Stück darauf.
Mit dem 90-Jährigen, der in der Nacht auf Sonntag in seinem Haus in St. Charles (Missouri) starb, starb der Us-pionier des Rock ’n’ Roll. Bruce Springsteen verabschiedete als den „besten Fachmann, Gitarristen und puren Rock-’n’-roll-schreiber, der je gelebt hat“. „Chuck, du warst großartig und deine Musik ist in uns für immer eingraviert“, schrieb Rolling-stones-sänger Mick Jagger gestern auf Twitter.
Neben groovigen Gitarrenläufen war der „Duckwalk“sein Markenzeichen. Der Entenwatschelgang entstand aus der Not heraus: Die Band hatte sich vor einem Konzert nicht mehr umziehen können, und so watschelte der stets stilbewusste Berry in zerknitterter Kleidung auf die Bühne, um von den peinlichen Falten abzulenken.
So glorreich seine Karriere war, so holprig war sein Start ins Hineingeboren in eine große Familie begann er zwar schon früh mit Gitarrespielen und Gesang. Mit 18 wurde er jedoch wegen Raubüberfalls auf drei Geschäfte und Autoraubes zu drei Jahren Haft verurteilt, die er im Jugendgefängnis absaß. Danach gab er Gas: Heiraberry tete kurz nach seiner Entlassung, kaufte eine E-gitarre, hatte erste Auftritte in Klubs und machte sich in der Szene bald einen Namen. Beeinflusst wurde Berry von den Blues-größen Nat King Cole und Muddy Waters, der ihn animierte, auf das „Chess“-musiklabel zuzugeleben.