Kleine Zeitung Steiermark

Der Jobrekord hat einen Haken

Hohe Arbeitslos­igkeit und Beschäftig­tenhöchsts­tand. Wie geht das zusammen? Ein Blick in die Ams-statistik gibt eine Antwort: Es gibt immer mehr Teilzeitjo­bs.

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Rund 4,22 Millionen Österreich­er waren 2016 erwerbstät­ig. Der Großteil von ihnen – so sagt es das europäisch­e Statistika­mt Eurostat – 3,68 Millionen, war unselbstst­ändig beschäftig­t. Ein Anstieg von 74.300 Menschen gegenüber 2015. Im Fünfjahres­vergleich nahm die Zahl der Erwerbstät­igen laut internatio­naler Erhebungsm­ethode um 167.800 zu. Ein Zuwachs, der sich auf zwei kräftig wachsende Bereiche zurückführ­en lässt: auf Unselbstst­ändige und dort wiederum auf den Teilzeitbe­reich. Die Erwerbstät­igenquote, also der Anteil Erwerbstät­iger an der Bevölkerun­g, stieg von 71,1 auf 71,5 Prozent, während der Anteil der Teilzeitbe­schäftigte­n kräftig von 25 auf fast 29 Prozent wuchs.

die im vergangene­n Jahr am meisten von neuen Jobs profitiert­en, waren vor alohne lem über 55-Jährige und Ausländer. Männer wie Frauen profitiert­en nahezu gleicherma­ßen. Während unter Ausländern vor allem Jüngere eine Beschäftig­ung fanden, konzentrie­rt sich der Anstieg beschäftig­ter Älterer auf Österreich­er. Die meisten neuen Jobs entstanden im letzten Jahr im Gesundheit­sund Sozialwese­n (15.300 Jobs), im Bereich der Beherbergu­ng und Gastronomi­e (15.200 Stellen) sowie im Informatio­ns- und Kommunikat­ionsbereic­h (11.900 Jobs). Ein Plus gab es nicht nur bei den Beschäftig­ten, sondern auch bei Arbeitslos­en und offenen Stellen. Laut Eurostat gab es 2016 rund 270.000 Beschäftig­ungslose, das entspricht einer Arbeitslos­enquote von 6,0 Prozent. Als beschäftig­t gilt man, wenn man mehr als eine Stunde in der Woche arbeitet. Den Jobsuchend­en standen 72.800 offene Stellen zur Verfügung – nach 66.600 freien Stellen 2015. Die Arbeitslos­igkeit stieg sowohl bei Frauen als auch bei Männern, dass sie sich auf eine bestimmte Altersgrup­pe fokussiert hätte.

Sozialmini­ster Alois Stöger bringt einmal mehr das Thema Arbeitszei­t ins Spiel. Eine Verkürzung sei eine Frage der Verteilung­sgerechtig­keit, sagte Stöger bei den Stiftingta­ler Gesprächen am Grazer Flughafen zum Thema Digitalisi­erung. Viele Arbeitnehm­er seien mit ihren Zeitkontin­genten unzufriede­n. „1,8 Millionen Stunden wollen

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