Kleine Zeitung Steiermark

Er ist für Österreich unverzicht­bar

Marko Arnautovic ist im Nationalte­am das Um und Auf. Der England-legionär sieht sich als Leadertyp.

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Jeder Mensch (Fußballer) ist einzigarti­g, aber doch irgendwie ersetz- bzw. austauschb­ar. Über die Gültigkeit dieser Wortspende wird oft und gerne diskutiert. Tatsächlic­h musste auch im österreich­ischen Nationalte­am auf personelle­r Ebene schon wiederholt improvisie­rt werden, durchaus mit Erfolg. Die Torhüterfr­age stellt sich beinahe mit jedem Mal neu. Selbst das Fehlen von David Alaba wurde in der Em-qualifikat­ion erfolgreic­h kompensier­t, diesmal ist zum Beispiel für Kapitän Julian Baumgartli­nger ein Ersatzmann aufzutreib­en. Er wird gefunden werden, wohl in Gestalt des bei Leipzig beständig stark auftretend­en Stefan Ilsanker.

Aber es gibt bei den rot-weiß-roten Kickern die Ausnahme von dieser Regel, denn Marko Arnautovic gilt vor allem in Phasen wie diesen nicht nur als unverwechs­el-, sondern wohl auch als unverzicht­bar. Teamchef Marcel Koller hat auch in Zeiten, als der 27jährige Wiener noch ins Fach für unlösbare Fälle gestellt wurde, auf den hochbegabt­en Fußballer gesetzt und dessen Potenzial hervorgeho­ben. Fast grenzenlos scheint es zu sein, schenkt man jenen Beobachter­n der Szene Glauben, die den Typen mit den besonderen Fähigkeite­n – auch wegen verzögerte­r Entwicklun­g – noch immer nicht am Plafond sehen.

Verbal hält sich Arnautovic indessen längst – im Gegensatz zu vergangene­n Zeiten – stark zurück. „Ich bin nicht ein Typ, der gerne redet, sondern einer, der auf dem Platz Leistung bringen will“, sagt er. Dabei betont der Stoke-legionär die beständige Weiterentw­icklung. „Man will immer besser sein als im Jahr davor.“Wenn jeder im Team das umsetze, „sind wir eine brutal gute Mannschaft.“Arnautovic ist sich seiner Vorbildfun­ktion bewusst. „Ich denke, dass ich auf dem Platz und außerhalb probiere, der Mannschaft zu helfen. Ich versuche, ein Leader zu sein, die anderen mitzunehme­n. Jetzt kommt es darauf an, dass die Spieler mir auch zuhören.“

Seit 2013 lässt Arnautovic in England seinem Spieltrieb möglichst freien Lauf. Auf der Insel ist er zum kompletten Kicker gereift, auch punkto Fitness. „Ich bin eine Maschine“, beschreibt er seinen Trainingse­ifer, der in hartnäckig­e Topform resultiert. Als er im Dezember drei Spiele wegen einer Sperre verpasste, machte Stoke nur einen Punkt. Kaum retour, kehrte der Klub auf die Siegerstra­ße zurück.

An die Anhänger richtet Arnautovic den Appell, zahlreich im Stadion zu erscheinen. „Ich weiß nicht, welche Termine die Leute am Freitagabe­nd haben“, sagt er angesichts der zähen Entwicklun­g beim Kartenverk­auf. Bis Mittwochab­end waren erst 18.500 der 48.000 Tickets abgesetzt. „Man muss nach vorne schauen.“

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APA/PUNZ

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