„Das Gehirn hat keine Zeit mehr, das Wissen zu festigen“
Lehrpläne und Freizeithektik durch Medienkonsum und aufwendige Hausaufgaben überfordern die Kinder, meint eine Leserin.
Woran scheitert es, dass in der heutigen Zeit jedes sechste Kind nach acht Schuljahren noch nicht richtig lesen kann? An unfähigen Lehrern? An unfähigen Schülern? An unfähigem Elternhaus? Oder an den Lehrplänen? Am Schulsystem? Ist es nicht so, dass Kinder heutzutage völlig überfordert werden? Ihr Gehirn hat keine Zeit mehr, das Wissen zu festigen.
Einerseits sind die Lehrpläne voll mit noch nicht Wichtigem, bevor das Grundlegendste beherrscht wird. Andererseits hat unser hektisches Leben unsere Kinder voll erfasst. Früher spielten wir am Nachmittag draußen in der Natur – heute sitzen Kinder am Handy, am Fernseher, an den überfordernden Hausaufgaben (und dabei meine ich nicht Lesen, Schreiben und Rechnen). Der Druck auf die Kinder ist enorm. Der Druck auf Eltern, dass man ein Superkind hat, auch.
Die einen Kinder werden gedrillt, damit sie gute Noten haben. Die anderen wurschteln sich durch die Schulzeit, weil sie mehr individuelle Lehrpläne würden, da sie mit dem aktuellen Schulsystem völlig überfordert sind (und natürlich auch oft mit der sozialen familiären Situation) – mit dem Ergebnis, dass sie nie eine gute Ausbildung haben werden. So schlecht kann das Schulsystem in den 50er-jahren nicht gewesen sein. Von den Älteren können fast alle sehr gut lesen und schreiben. Allerdings konnten wir noch nicht in der Volksschule Englisch. Wir mussten noch alles schreiben und nicht nur Kästchen ausfüllen. Englisch haben wir erst später erlernt. Aber: Wer nicht schreiben kann, kann auch nicht lesen! Mit Schrecken muss man dieser Tage die politische Szene im Lande beobachten: Österreich, eigentlich immer ein humanes Land, rückt ganz nach rechts außen – zumindest in der Flüchtlingsfrage. Und damit sich Österreich in seinem Verhalten in die Reihen der Ostblockländer, die noch vor Monaten heftig kritisiert wurden! Damit stellt sich Österreich aber auch in die Reihen jener Länder, die am Bestand der EU sägen, obwohl man erst vor ein paar Tagen die solidarische Einheit in Rom beschworen hat!
Weiters ist zu befürchten, dass in Österreich in Zukunft eine gewisse soziale Kälte einkehren wird, so wie zu Schüssels Zeit! Armes Österreich! Der Övp-minister für Umwelt und Landwirtschaft hat in seiner Amtszeit noch nie durch Leistung auffallen können. Jetzt endlich sieht er die Chance, wie er auffallen könnte. Entsprechend dem Vorausgehorsam Österreichs in Sachen Umwelt, für den er nichts kann, und einer unlogischen Umweltschutzeinstufung Österreichs bekämpft er nun den kostengünstigen Pkw-fuhrpark des Klein- und Mittelverdieners.
Die Empfänger hoher Einbrauchen künfte, die mit Kfz mit hohem Benzinverbrauch unterwegs sind, werden sogar für ihr Drittoder Viertauto, ein Elektrospielzeug, mit einem Bonus von 5000 Euro belohnt. Niemand weiß, woher der Strom dafür kommen soll (Atomstrom?), wie der Normalverdiener auf Urlaub oder zur Arbeit fahren soll, wenn er nicht die Straßenbahn vor der Tür hat, oder wie der Leistung vortäuschende Minister mit Dienstwagen fährt. „Kleidungsvorschrift ging in die Hose“: Davon kann auch ich ein Lied singen. Das ist uns schon 1992 als sogenannten „Passridern“(sogenannte Freipassagiere, Airlineangestellte) passiert. Mein Mann hatte für eine deutsche Fluglinie gearbeitet und wir sind mit unseren Söhnen, damals acht und vier Jahre, mit United Airlines von Miami nach Atlanta geflogen. Beide Buben trugen kurze Hosen und wir wurden angewiesen, ihnen lange Hosen anzuziereiht