So will die Politik Radfahrern Rückenwind verschaffen
Frühling ist’s, da steigen viele wieder auf ihr Rad. Die Politik versucht mit einzelnen Projekten kräftig anzuschieben – stolpert dabei aber über ihr Flickwerk.
Zugegeben, frostige minus 10 Grad schrecken den einen oder die andere ab, sich aufs Fahrrad zu setzen. Aber jetzt, wo die Tage wieder länger werden und die Temperaturen teils schon jenseits der 20-Grad-marke – plus wohlgemerkt! – liegen, jetzt steigt auch die Zahl der Radfahrer im Großraum Graz wieder deutlich an.
Und die Stadt Graz wie auch das Land Steiermark arbeiten daran, dass künftig noch mehr Leute ihre Alltagswege mit dem Rad zurücklegen. Wenn auch, wie Kritiker bemängeln, mit nicht genügend Nachdruck. Während etwa Barcelona sein Radwegenetz um 62 Kilometer ausbauen wird, wurde in Graz in den vergangenen Jahren immer nur da eine Lücke geschlossen, dort etwas verlängert – aber ein Gesamtkonzept gab es nicht.
Das Potenzial für den Radverkehr im Großraum Graz ist jedenfalls „enorm hoch“, wie es in der Radverkehrsstrategie von Landesrat Anton Lang (SPÖ) heißt. Um das zu heben, stehen eben auch heuer wieder einige Lückenschlüsse am Programm. dabei: auch Pendlern aus Graz-umgebung das Radfahren schmackhaft zu machen. Derzeit strömen ja rund 110.000 Autos (besetzt mit im Schnitt 1,3 Personen) über die Stadtgrenze nach Graz, rund 15.000 fahren den umgekehrten Weg – und das Werktag für Werktag.
Diese Zahl soll mittelfristig sinken, dazu passen drei Projekte an Landesstraßen in Kainbach, Stattegg und Raaba. In Kainbach soll entlang der Ragnitzstraße ein Radweg entstehen, von der Ortstafel Graz weg bis zum Sportplatz Kainbach. Die Stattegger Straße soll zwischen Ortsplatz und Feuerwehr eine zeitgemäße Radwegführung bekommen. Und in Raaba soll entlang der L 370 Richtung Grambach der Radweg weitergeführt werden.
stehen heuer ebenfalls Projekte an, der große Wurf, um den Anteil der Radfahrer von 14,5 Prozent wieder nach oben zu bringen, fehlt aber. Dafür sind mehrere kleinere Projekte geplant, allen voran eine wichtige Ostwest-verbindung in der Gradnerstraße
für diese Projekte zu nennen, ist schwierig. Die Planungen sind zwar alle fertig, es gibt aber noch kein Budget im Hintergrund, weil die neue Stadtregierung ja erst diese Woche angelobt wird. Die designierte Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) jedenfalls stellt gleich klar, dass das Radfahren für sie eine große Bedeutung hat – und dass sie den Anteil der Radfahrer in Graz steigern will.
„Auf einer Skala von eins bis zehn würde ich sagen, Graz steht derzeit bei fünf, was den Radverkehr betrifft“, sagt Kahr. Aus ihrer Sicht ist aber in den vergangenen Jahren vieles besser geworden. Nachdem Graz eine Studentenstadt ist, sind viele Junge per Rad unterwegs, „aber auch ältere Leute setzen auf das Fahrrad. Das ist ganz wichtig.“
Ihr Ansatz: „Man muss die