Warum Trump Syrien angreift
Für den Us-präsidenten hat das Assadregime mit dem Giftgaskrieg gegen Frauen und Kinder die roten Linien überschritten. An den Frontstellungen in Syrien und in Nahost ändert der Militärschlag gegen eine syrische Luftwaffenbasis nichts. tärschlag auf die Luftwaffenbasis angeordnet, von der die Giftgasattacke gestartet wurde.“
Knapp eine Stunde zuvor waren von den amerikanischen Kriegsschiffen USS Porter und USS Ross im östlichen Mittelmeer insgesamt 59 Marschflugkörper des Typs Tomahawk abgeschossen worden, um Flugzeuge, Start- und Landebahnen sowie die Treibstofflager des syrischen Stützpunktes zu zerstören. Die Entscheidung dazu war offenbar in hochrangigen Gesprächen am Mittwoch vorbereitet und bei einer Videokonferenz zwischen dem Trump-anwesen bei Palm Beach und dem Pentagon in Washington kurz vor dem ersten Treffen von Trump und Xi Jinping finalisiert worden. „Ich denke, etwas sollte passieren“, hatte der Us-präsident auf dem Flug nach Florida angedeutet: „Aber ich werde nicht sagen, was ich in Syrien plane.“
Der Raketenangriff markiert eine 180-Grad-wende der gesamten Trump’schen Außenpo- Im Wahlkampf hatte der Immobilienmilliardär in jeder Rede den Slogan „America First“beschworen. „Die Auslandsinterventionen der betrügerischen Hillary haben den IS in Syrien, im Irak und in Libyen entfesselt. Sie ist fahrlässig und gefährlich“, hatte er im Mai 2016 gesagt. Drei Jahre zuvor hatte er seinen Vorgänger Barack Obama auf Twitter gewarnt: „Noch einmal, an unseren sehr dummen Anführer, greifen Sie Syrien nicht an – wenn Sie das tun, werden viele sehr schlimme Sachen passieren, und von dem Kampf haben die USA nichts.“
77 Tagen im Amt der völlig überraschende Militärschlag. Glaubt man den Spindoktoren im Weißen Haus, wurde Trumps Sinneswandel durch die furchtbaren Bilder von zivilen Opfern des jüngsten Giftgaseinsatzes der syrischen Luftwaffe in der Rebellenstadt Chan Schaichun ausgelöst, bei dem drei Tage zuvor 86 Menschen getötet worden waren. hatte der Präsident nach einer Begegnung mit dem jordanischen König Abdullah II. am Mittwoch gesagt: „Meine Haltung zu Syrien und Assad hat sich sehr geändert. Wenn man unschuldige Kinder und Babys mit Giftgas umbringt, dann überschreitet das für mich viele, viele Linien jenseits einer roten Linie“– eine Anspielung auf seinen Vorgänger Barack Obama, der Assad vor dem Überschreiten einer „roten Linie“gewarnt hatte, dann aber vor einem militärischen Einsatz zurückgeschreckt war.
Die ersten Fernsehbilder nach dem Militärschlag zeigten zerstörte Kampfjets und zerbombte Bunker. Stundenlang loderten die Feuer brennender Treibstofftanks in den Morgenhimmel. Die Landebahn war übersät mit Trümmern. „Der materielle Schaden ist gewaltig“, sagte ein syrischer Armeesprecher im Staatsfernsehen und bestätigte, dass neun Menschen ums Leben gekommen sind und mehrere verletzt wurlitik.