Kleine Zeitung Steiermark

„Die tägliche Existenzan­gst gibt es dann nicht mehr“

Wegfall von Bürokratie, Wahlfreihe­it für die Menschen: Unsere Leser diskutiere­n über ein Mindestein­kommen für alle.

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Den Ausführung­en von Thomas Straubhaar über ein bedingungs­loses Grundeinko­mmen ist voll beizupflic­hten. Eine kleine Ergänzung dazu:

Derzeit betragen die Aufwendung­en für alle Sozialleis­tungen einschließ­lich Pensionen und Subvention­en (die alle wegfallen können, da ja jeder mit 1000 Euro persönlich „subvention­iert“wird) rund 150 Milliarden Euro, lediglich rund 130 Milliarden wären die neuen Kosten, also schon jetzt spielend zu finanziere­n.

Dabei ist der Wegfall der ganzen Sozialbüro­kratie, Sozialvers­icherung, AMS etc. gar nicht berücksich­tigt. Der einzige Pferdefuß daran ist die populistis­che Politik, die natürlich die Höhe des Grundeinko­mmens zum Wählerkauf missbrauch­en wird!

Für seine Steueridee­n hätte ich einen viel einfachere­n Vorschlag, nämlich alle derzeitige­n Steuern werden ohne Ausnahme durch eine einzige Kontobeweg­ungssteuer im Promillebe­reich ersetzt, die bei jeder Ein- Auszahlung fällig und von der Bank direkt an die Finanz überwiesen wird. Sozusagen eine generelle Umsatzsteu­er auf alle Geldbewegu­ngen. Die Tendenz zur Abschaffun­g des Bargelds ist ohnehin nicht umkehrbar. Dieser Vorschlag von Herrn Straubhaar dürfte in erster Linie der Gewissensb­eruhigung der „Roboterisi­erer“dienen. Man vergisst allzu leicht, dass Menschen keine Maschinen sind, die nur Futter und einen trockenen Unterstand brauchen.

Normale, gesunde Menschen wollen auch das Gefühl haben, gebraucht zu werden, ihren Lebensunte­rhalt selbst mit einer sinnvollen, befriedige­nden Arbeit verdienen zu können. Wir müssten endlich lernen, die Technik zu beherrsche­n, anstatt uns durch die Technik beherrsche­n zu lassen.

Mit der schrankenl­osen Automatisi­erung werden alle Probleme nur noch schlimmer. Das Zusammensp­iel moderner Technik mit einer unersättli­chen Gier wird die Überpro- duktion und in deren Folge den weltweiten Konkurrenz­kampf noch weiter verschärfe­n und uns letzten Endes womöglich in einen Dritten Weltkrieg führen. Wenn wir das verhindern wollen, dann sollten wir dieser Übertechni­sierung schleunigs­t Einhalt gebieten. Es ist gut, dass sich Wirtschaft­sprofessor­en wie Thomas Straubhaar mit dem „bedingungs­losen Grundeinko­mmen“(BGE) befassen. Unser Bgemodell sieht für eine Veränderun­g der Gesellscha­ft mit selbstbest­immenden Bürgern zwei Einkommen vor:

Das bedingungs­lose Grundeinko­mmen von netto monatlich 2.000 Euro inklusive Sozialvers­icherung, unpfändbar nicht verpfändba­r und wertgesich­ert von der Geburt bis zum Tod für jeden Staatsbürg­er. Weiters das selbstbest­immende Erwerbsein­kommen nach freier Gestaltung durch jeden Bürger.

Durch unser Bge-modell gibt es die tägliche „Lebensexis­tenzangst“nicht mehr. Jeder Mensch kann sich frei für Erwerbstät­igkeit ohne Arbeitsund

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