Wenn ab heute die Kirchenglocken schweigen
Rund 2000 Kirchenglocken gibt es in der Steiermark – heute „fliegen“sie nach Rom. Nur eine darf weiterschlagen. 101 Mal.
die Rolle der Glocken in der Liturgie.
Die älteste Glocke der Steiermark soll aus dem 14. Jahrhundert stammen und in Schäffern hängen. Aus der Zeit stammt auch die älteste Glocke von Graz, die Stundenglocke aus dem Jahr 1382.
Die größte und schwerste Glocke ist die „Große Mariazellerin“mit 5,7 Tonnen Gewicht in der Basilika. Sie ist allerdings vergleichsweise jung; sie wurde 1950 gegossen. Sie ist dort die größte Glocke unter dem größten Geläute des Landes überhaupt: Sieben Glocken finden sich in der Glockenstube. Die zweitgrößte steirische Glocke hängt in Seggau und wurde bereits 1688 gegossen. Sie heißt ebenso „Liesl“wie jene – viel berühmtere – in Graz: die Schloßberg„liesl“.
Diese ist die bekannteste Glocke der Steiermark und stammt aus dem Jahr 1587. Seit allerdings die dazugehörige Thomaskapelle nach der Burgschleifung 1810 verfiel, hat sie heute weltlichen Charakter und gehört der Stadt. Sie schlägt also auch am Donnerstag, Freitag und Samstag täglich drei Mal je 101 Schläge.
Sehr viele berühmte Glocken fielen den Kriegen zum Opfer. Alle älteren und qualitativ besseren sind heute streng denkmalgeschützt. Zuletzt wurden Geläute nur noch ergänzt oder minderwertigere gegen bessere getauscht. Die modernsten Geläute sind in Feldbach (2015), Ilz (2011) und Gröbming (2006).