„Bleiben wir auf dem Teppich“
Die Causa Buchmann sorgt weiterhin für Gesprächsstoff bei unseren Lesern. Die Kirche im Dorf lassen, meinen die einen, während andere Konsequenzen fordern.
Googelt man „Zitierregeln“, dann findet man Merkblätter und Leitsätze von allen möglichen Bildungseinrichtungen, aber kaum vor 2009 datiert. Natürlich galt auch vorher: Zitieren ist ein fundamentaler und unverzichtbarer Aspekt (text-)wissenschaftlicher Arbeit … (aus: Merkblatt zum Zitieren, KFU Graz, Version 2013). Aber es gab keine elektronischen Prüfprogramme, die einen Satz oder gar Absatz einer Literaturstelle hätten zuordnen können.
Ohne jemandem böse Absicht zu unterstellen, kann man davon ausgehen, dass Studierende sich nicht alle Fakten selbst erarbeiten können und deshalb eben aus der Literatur zitieren. Da konnte es schon einmal passieren, dass bei Ausführungen, die schon fast zum Allgemeinwissen zählten, eben die erste Quelle nicht zitiert wurde.
Es haben sich die Rahmenbedingungen geändert! Panta rhei! Wir haben das Rad erfunden, leben nicht mehr in Höhlen und Julius von Wagner-jauregg hat 1927 den Medizinnobelpreis erhalten für eine Krankheit, die es nicht mehr gibt, und eine Behandlung, die aus heutiger Sicht völlig absurd ist.
würde wenig Sinn machen, alle Dissertationen und Diplomarbeiten des auslaufenden 20. Jahrhunderts bezüglich ihrer Zitate zu reevaluieren. Vielleicht wären auch welche von bereits Verstorbenen dabei, denen könnte man dann posthum den Titel aberkennen und müsste die Grabinschrift ändern und so weiter und so fort. Bleiben wir auf dem Teppich! Ein herbes Plagiat ist eine schlimme Sache, noch befremdlicher ist indes die Begründung des Plagiators für sein Festhalten an der Position des Landesrats. Für ihn sei die „höchste moralische Instanz“der Landeshauptmann, und dieser wolle ihn im Amt belassen. Fallen in der Steiermark neuerdings, ähnlich wie in einem Kalifat, weltlich-politische Instanz und religiös-moralische zusammen?
Es wäre höchst besorgniserregend, wenn der Landeshaupt- mann die ihm angediente Rolle nicht auf das Schärfste zurückweisen sollte, denn sie steht ihm nicht zu. Da dem Landesrat jedoch ausdrücklich an einer moralischen (und nicht an einer politischen) Stützung gelegen zu sein scheint, worauf kann er sich dann noch berufen?
Das Risiko der Betreuer von Dissertationsvorhaben, mit Plagiaten hereingelegt zu werden, lässt sich relativ leicht dadurch verringern, dass diese nur Arbeiten betreuen, die auf ihrem jeweiligen Forschungsgebiet liegen. Wer die facheinschlägige Literatur kennt, kann nicht leicht hinters Licht geführt werden, auch dann nicht, wenn durch kosmetische Veränderung von abgeschriebenen Passagen diese von Maschinen nicht mehr als Plagiate erkannt werden. Das Problem ist also nicht so sehr, ob derartige Maschinen verfügbar waren oder sind, sondern die Anmaßung von Zuständigkeit, wo keine vorhanden ist. Man sollte einen Menschen nicht vorrangig nach akademischen Graden und parteipolitischer Zugehörigkeit, sondern nach der fachlichen und sozialen Qualität seiner Arbeit beurteilen. Ich bin in manchen Dines gen nicht einer Meinung mit Landesrat Buchmann, habe aber seinen Arbeitseinsatz und seine Menschlichkeit sehr zu schätzen gelernt. Ich danke ihm für seinen Einsatz für unsere Steiermark und wünsche mir, dass er im Amt bleibt! Jetzt ist es so weit, alle paar Tage irgendwo ein Anschlag. Das Traurige daran, man kann überhaupt nichts dagegen machen. Es ist das eingetreten, was viele prophezeit haben. Am Ende muss man sich, so absurd das klingt, daran gewöhnen. Wann wird sich die Nato endlich die „Lieferanten“von Waffen, Munition und Bomben an den IS vornehmen? Der Terror dieser Gruppe würde sich stark reduzieren, wenn der Waffennachschub ausbleibt. Folgender, strikt religionsneutraler Vorschlag zu religiösen Feiertagen: Alle religiösen Feiertage werden in zusätzliche