Festnahmen und Zweifel in Dortmund
Nach dem Bombenattentat auf den Bus des BVB ermittelt die Bundesanwaltschaft in alle Richtungen. Die Echtheit der Bekennerschreiben wird infrage gestellt.
Ein junges Paar, zwei gelbe Rollkoffer, eine Polizeisperre. Es dauert, bis Beamte Zeit finden, die Neuankömmlinge und ihr Gepäck zur Rezeption zu eskortieren. Sie wollen im L’arrivée einchecken, in jenem Hotel, in dem sich die Spieler von Borussia Dortmund am Tag zuvor auf das Champions-league-spiel gegen Monaco vorbereitet haben. Hier, wo wenige Stunden zuvor gefährliche Sprengsätze detoniert sind, einen der Bvb-profis verletzt haben, was zur Absage und Verlegung der Partie führte. Ohne Polizeibegleitung darf das Paar die letzten 50 Meter bis zur Einfahrt nicht zurücklegen, es kommt an diesem Mittwoch dem Tatort aber näher als die vielen Journalisten und Schaulustigen, die sich hier herumtreiben. Sein Weg führt an den Hecken vorbei, wo die Bomben versteckt waren, die am Dienstagabend explodierten, als der Bus vorbeikam. Jetzt ist alles abgesperrt, die Straße gesäumt von Dutzenden Polizeiwagen, überall sind mit Maschinenpistolen ausgestattete Beamte unterwegs.
An den Straßenlaternen entlang der Wittbräucker Straße hängen Plakate. „Sicherer. Mehr Polizei. Weniger Einbrüche“verspricht die CDU im Landtagswahlkampf. Solche Themen waren den Menschen in diesem wohlhabenden Teil der Stadt viel näher als die abstrakte Gefahr des Terrorismus. Selbst die AFD plakatiert hier Forderungen nach einem besseren Bildungssystem als Warnungen vor den angeblichen Gefahren des Islam. Nun ist das Themenspektrum durcheinandergeraten, in dieser Stadt, die seit Jahren als Hochburg des Rechtsextremismus gilt.
Es ist das richtige Zeichen, nach vorne zu schauen. Wir dürfen uns den Spaß am Leben nicht durch so eine feige Aktion nehmen lassen.
bedrohen hier Rechtsradikale Kommunalpolitiker, Journalisten und auch Ermittler. Das ist der Grund, warum die Polizei es für möglich hält, dass das Bekennerschreiben, in dem sich Antifaschisten zu den Anschlägen bekennen sollen, eine Fälschung ist. Verbreitet von Rechten, die ihren Gegnern schaden wollen.
Das Borussen-team hat andere Probleme. Denn die Details, die in den 24 Stunden nach dem Anschlag bekannt werden, zei-