Real darf planen fürs Semifinale
Bayern vergab einen Elfer, wurde durch eine Gelb-rote Karte aus der Bahn geworfen und verlor nach Führung 1:2.
Das Semifinale der Champions League ist für Bayern in weite Ferne gerückt. In München verlor der deutsche Meister das Viertelfinalhinspiel gegen Real Madrid nach Pausenführung mit 1:2.
Beim Kräftemessen der Nummern 1 und 2 der europäischen Klubrangliste war auch das Duell der Bankdirektoren mit Spannung erwartet worden. Zinedine Zidane hatte bei Carlo Ancelotti als Co-trainer lernen dürfen, wie man mit Real die Bayern aus der Champions League schießt. 2014 hatte Real auf dem Weg zum Titel in München 4:0 gewonnen. Diesmal coachte Ancelotti die Bayern, Zidane die Königlichen, beide stellten ihre Teams meisterlich ein – nichts wurde es also vorerst aus dem Offensivspektakel, auf das so viele Fans gehofft hatten.
fanden die Spanier vor. Flanke Kroos, Kopfball-aufsetzer von Benzema, Neuer lenkte den Ball an die Latte und fing ihn auf dem Boden liegend (18.). Sieben Minuten später ging der deutsche Meister in Führung. Thiago drehte den bereits sechsten Corner zur Mitte, Vidal löste sich von Nacho und Bale und köpfelte aus vollem Lauf und mit voller Wucht ein.
Real stellte die Angriffsbemühungen vorerst ein, Bayern wirkte motivierter. Vidal setz- te einen Kopfball nach Robben-flanke knapp am Kreuzeck vorbei (40.). Nachdem Neuer einen Schuss von Ronaldo entschärft hatte, passierte eine heiß diskutierte Szene im Real-strafraum: Ribery schoss Carvajal an die Schulter, Schiedsrichter Rizzoli entschied auf Elfmeter, den Vidal in der Nachspielzeit über die Latte knallte. Ausgleichende Gerechtigkeit.
drehte Superstar Ronaldo die kalte Dusche auf, nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff bugsierte der Europameister eine Hereingabe von Carvajal volley zum 1:1 ins Netz. Es war Ronaldos 96. Tor in der Champions League, Real hat somit in 53 Pflichtspielen in Serie immer zumindest ein Mal getroffen.
Die Spanier forcierten, wie schon vor dem Ausgleich, weiter die linke Abwehrseite der Bayern, auf der Öfb-teamspieler David Alaba arbeitete – Neuer parierte sensationell einen Kopfball von Bale aus fünf Metern (56.).
Ab der 60. Minute musste Bayern mit einem Spieler weniger auskommen, Martinez sah nach Foul an Ronaldo Gelb-rot. Alaba rückte in die Innenverteidigung. Real dominierte in Überzahl, scheiterte erst durch Benzema und Ronaldo am herausragenden Neuer, ehe dem Portugiesen der Siegestreffer gelang (77.).