„Wir brauchen noch viel mehr Mädchen“
Österreichs Damen besiegen Norwegen zum Wm-auftakt 6:4. Die Entwicklung ist positiv, die WM nur eine Zwischenstation.
Wie es aussieht, wenn Dameneishockey voll akzeptiert wird? „Wir waren in Japan“, erzählt Österreichs Legionärin Janine Weber, „und bei den Tageszeitungen war es groß auf den Titelseiten, dass sich Japans Damen für Olympia qualifiziert haben.“In Österreich? Wohl undenkbar.
Dabei hat sich auch hierzulande viel getan. „Ich habe ein E-mail vom Herren-teamchef bekommen, der uns für die WM viel Glück wünscht“, erzählt Martin Kogler, Österreichs Damen-verantwortlicher. „Früher haben sie nicht einmal gewusst, dass es uns gibt.“
Erst vor 17 Jahren wurde das Damen-nationalteam gegründet. Das Team hat sich kontinuierlich in der Weltrangliste und in den Divisionen nach oben gearbeitet. Derzeit ist Österreich die Nummer elf der Welt und Teil der BWM („Division I“). Von Beginn an mit dabei ist die heutige Team-kapitänin Esther Kantor. „In all den Jahren hat sich alles verändert“, sagt die Verteidigerin. „Das erste Spiel war noch ganz unprofessionell. Es gab keine Breite an Spielerinnen. Es hat halt ein bisschen gebraucht, bis es anläuft.“Kogler war es, der hinter den Kulissen den Damensport aufgebaut hat. Erst als Sektion, seit 2016 als Abteilung des österreichischen Eiswachsen. hockeyverbands (ÖEHV). Die Postadresse lautet Graz, wo Kogler die Geschäfte führt und Generalsekretär der WM ist.
Mittlerweile sind in Österreich 700 Damen und Mädchen gemeldet, es gibt 14 Teams, die in drei Ligen spielen: in der Europaliga EWHL (Salzburg, Wien, Neuberg, Southern Stars) und in den beiden Bundesligen DEBL (Graz, Villach, Kitzbühel/kufstein, SPG Caps/neuberg) und DEBL 2 (Salzburg II, Klagenfurt, Innsbruck, Sabres II, Linz). Darunter gibt es einige Hobbymannschaften, die vor dem Einstieg in den Ligabetrieb stehen (Lustenau, Telfs). „Die Entwicklung ist sehr positiv, aber es gibt noch Luft nach oben“, sagt Kogler. „Wir brauchen noch viel mehr Mädchen. Mit größerer Breite tun sich die Vereine leichter, und auch die Spitze profitiert.“
des IIHF Councils könnte sich positiv für die Österreicherinnen auswirken: Die Top-division der Damen soll 2019 auf zehn Teams (bislang acht) aufgestockt werden. Der Vorstand hat den neuen Modus beschlossen, er muss noch abgesegnet werden. Zudem sollen sich zukünftig auch zehn statt acht Nationen für Olympia qualifizieren. „Vielleicht ist es sogar schon 2022 so weit“, sagt Kogler. Auch die Europaliga EWHL, die von Österreich organisiert wird, könnte Division I, Gruppe A, Spielplan Norwegen – Österreich 4:6 (2:2, 0:2, 2:2) Dänemark – Frankreich 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) Ungarn – Japan 0:1 (0:1, 0:0, 0:0) Heute: Japan – Dänemark Frankreich – Norwegen Österreich – Ungarn Dienstag, 18. April: Japan – Norwegen Ungarn – Dänemark Frankreich – Österreich Donnerstag, 20. April: Frankreich – Ungarn Dänemark – Norwegen Österreich – Japan Freitag, 21. April: Norwegen – Ungarn Japan – Frankreich Österreich – Dänemark www.iihf.com, www.graz2017.at 13.00 Uhr 16.30 Uhr 20.00 Uhr 13.00 Uhr 16.30 Uhr 20.00 Uhr 13.00 Uhr 16.30 Uhr 20.00 Uhr 13.00 Uhr 16.30 Uhr 20.00 Uhr Teams aus Polen und Dänemark zeigen Interesse.
wünscht sich Kogler eine Medaille. „Der Titel und der Aufstieg wären ein Traum.“Und diesem sind die Damen mit dem 6:4-Auftaktsieg gegen Norwegen einen kleinen Schritt nähergekommen. Österreich war über 60 Minuten das dominantere Team, Charlotte Wittich (2), Denise Altmann (2), Monika Vlcek und Eva Maria Beiter-schwärzler trafen. „Das war der Start, den wir wollten. Gegen Ungarn müssen wir uns aber mehr auf die Defensive konzentrieren“, forderte Kapitänin Kantor. Auch Favorit Japan (1:0 gegen Ungarn) und Dänemark (1:0 gegen Frankreich) siegten.