Habgier als Triebfeder für Anschlag
Ging man in Dortmund zunächst von islamistischer Attacke auf den BVB-BUS aus, dürften Aktienspekulationen Motiv sein.
Nach dem Anschlag gibt es eine überraschende Entwicklung: Im Raum Tübingen wurde ein 28-jähriger Deutschrusse festgenommen, der aus purer Habgier die Sprengsätze vor dem Mannschaftsbus von Borussia Dortmund gezündet haben soll. Der gestrige Erkenntnisstand lautete: Offenbar doch keine islamistisch motivierte Tat, wie es sie in Europa mittlerweile regelmäßig gibt – und auch kein rechts- oder linksextremer Hintergrund.
Der Mann spekulierte mit seiner Tat auf einen Kursrutsch der Bvb-aktie, auf den er gewettet hatte. Der in den gestrigen Morgenstunden von Beamten der Spezialeinheit GSG9 Festgenommene hatte den Ermittlungen zufolge Kredite in Höhe von mehreren Zehntausend Euro Damit hatte er zumindest zum Teil auf fallende Kurse der Aktien des börsennotierten Bundesligavereins gesetzt. Er kaufte laut der zuständigen Bundesanwaltschaft sogenannte „Put-optionen“, mit denen er die Aktien zu einem vorher festgelegten Preis wieder hätte verkaufen können. Bei einem massiven Verfall der Aktie von Borussia Dortmund hätte hier der Gewinn nach vorläufigen Berechnungen ein Vielfaches des Einsatzes betragen“, erklärte die Bundesanwaltschaft seinen perfiden und in der Umsetzung höchst brutalen Plan. Für die Karlsruher Behörde besteht kein Zweifel daran, dass schwer verletzte oder gar getötete Spieler die Wertpapiere ins Bodenlose hätten rasseln lassen. Das banale wie unfassbare Moaufgenommen. tiv des als Sergej W. Identifizierten schockte die Öffentlichkeit. Sollten die Anschuldigungen zutreffen, sei der kriminelle Antrieb eine „besonders widerwärtige Form von Habgier“gewesen, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere.
vor der Wahnsinnstat soll der Verdächtige im Mannschaftshotel eingecheckt