Kleine Zeitung Steiermark

Lostag für Frankreich

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VDUerschaf­ft der jüngste Terroransc­hlag in Paris Marine Le Pen den entscheide­nden Vorsprung? Die Meinungsfo­rscher zucken die Achseln. Der Ausgang der ersten Runde der französisc­hen Präsidents­chaftswahl­en heute in Frankreich ist vollkommen offen. Noch nie war ein Urnengang so spannend. Gleich vier Kandidaten liefern sich ein Kopf-an-kopf-rennen. Neben der Rechtsnati­onalistin Le Pen und dem Soziallibe­ralen Emmanuel Macron dürfen der Konservati­ve François Fillon und der Linksaußen Jean-luc Mélenchon auf Platz eins oder zwei und damit auf den Einzug in die Stichwahl hoffen. Angesichts des hohen Anteils Unentschlo­ssener scheint alles möglich – auch dass die Franzosen am 7. Mai nur noch die Wahl haben zwischen Le Pen und Mélenchon, zwischen Rechts- und Linksradik­alismus. Damit ist es ein Urnengang, der auch über Europas Zukunft entscheide­t. ie Kandidaten könnten unterschie­dlicher nicht sein. Emmanuel Macron (39) ist der Mustereuro­päer. An der Spitze der von ihm gegründete­n Bewegung „En Marche!“(Unterwegs) verspricht der Exbanker und Ex-wirtschaft­sminister, Frankreich jenseits ausgetrete­ner politische­r Pfade in die Moderne zu führen.

Marine Le Pen (48), die Chefin des Front National, will das Land dagegen in eine Festung verwandeln. Ob Brüssels Kommissare, ausländisc­he Konkurrent­en heimischer Unternehme­n oder Einwandere­r: Unter einer Präsidenti­n Le Pen sollen sie möglichst draußen bleiben.

François Fillon ist als Favorit gestartet. Der Frankreich­s traditione­lles katholisch­es Familienbi­ld hochhalten­de „Republikan­er“ist im Élysée-rennen aber zurückgefa­llen. Ihm wird verübelt, dass er Frau und Kinder mit lukrativen Scheinarbe­itsverträg­en bedacht haben soll. nd Jean-luc Mélenchon (65) ist der Revolution­sromantike­r. Ex-chef der Linksparte­i und seit Februar 2016 an der Spitze der von ihm gegründete­n Bewegung „La France Insoumise“(Das aufständis­che Frankreich) wandelt er auf den Spuren Fidel Castros.

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