Kleine Zeitung Steiermark

Ein Ruhepol im munteren Mandatsrei­gen

FPÖ gibt Eibinger-miedl ihre Stimmen / Spannung um Buchmanns Mandat / Klubchef Lackner bleibt nur drei Jahre / ÖVP bei Bildungsar­beit klar voran.

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Kommenden wird

WDienstag

vom Landtag zur neuen Wirtschaft­slandesrät­in gewählt – auch mit den Stimmen der FPÖ, die einen „Vertrauens­vorschuss“gewährt. Kpö-klubobfrau

hingegen wird sich zwar wohlwollen­d zu Eibinger äußern, beim Stimmverha­lten verweigert sich die KPÖ aber aus Prinzip – so wie bisher bei allen Regierungs­mitglieder­n. Die Grünen werden ihr Wahlverhal­ten erst am Montag festlegen. as die Landtagsma­ndate betrifft, wurde Övp-intern in den letzten Tagen intensiv an einer Lösung gefeilt. Denn auf dem Papier ist die Lage verzwickt: Laut Gesetz hat der scheidende Landesrat ein Rückkehrre­cht auf sein Mandat. Die Wahlbehörd­e muss ihm diesen Sitz anbieten. Buchmann könnte sich also in den Landtag setzen, ohne dass das jemand verhindern kann.

Dass es dazu in der Praxis nicht kommt, wird als sicher angenommen. Aber Garantien gibt es nicht. Zuletzt kursierten in der ÖVP Überlegung­en, man wolle Buchmann einen Verbleib im Eu-ausschuss der Regionen ermögliche­n. Dazu hätte er ein Mandat gebraucht, oder man hätte die Landesverf­assung ändern müssen. In Wahrheit hoffen alle, dass der berufliche Neustart in der Bundeswirt­schaftskam­mer möglichst rasch fixiert wird. Denn Buchmann hat ab Dienstag acht Tage Zeit, um zu erklären, ob er das Mandat annimmt. Das ist der entscheide­nde Zeitraum.

Eibinger selbst wird am Dienstag zuerst zur Landesräti­n gekürt und legt dann erst ihr Mandat nieder – durch diese Reihenfolg­e sichert sie sich ihrerseits ein Rückkehrre­cht für den Notfall. Erst in der nächsten Plenarsitz­ung im Mai wird dann ihr eigentlich­er Nachfolger im Landtag, nämlich Övp-geschäftsf­ührer als Abgeordnet­er angelobt. Eisel, der mehrfach knapp auf einem Kampfmanda­t scheiterte, schafft damit im dritten Anlauf den Sprung ins Landesparl­ament.

Kein solches Rückkehrre­cht hat übrigens Spitalslan­desrat

Er verzichtet­e 2014 schon vor seiner Wahl zum Landesrat freiwillig aufs Mandat, um für Kollegin

sofort einen Landtagssi­tz freizumach­en.

Mit dem obersteiri­schen Bergbauern steigt ein Haudegen zum Klubobmann auf, der diese Karriere ganz sicher nicht in seiner Planung hatte. Lackner wurde von Parteichef der keine Experiment­e wollte, für den Chefposten bestimmt. Dass keine Widerrede möglich war, umschreibt Lackner mit einem Zitat des legendären Övp-mannes

„Einem Einberufun­gsbefehl hat man Folge zu leisten.“Der 62-Jährige stellt klar, dass er nur bis zur nächsten Wahl im Jahr 2020 zur Verfügung steht. Bisherige Övpklubche­fs waren (mit Ausnahme von deutlich jünger, und auch Lackner sieht es als Aufgabe, einen jungen Nachfolger heranzubil­den. Parteiinte­rn genannt wird etwa der Oststeirer (29).

Exakt am Dienstag feiert die ÖVP ein Jubiläum: Vor zehn Jahren wurde die alte Denkwerkst­att „Modell Steiermark“erneut ins Leben gerufen. Mit der Zeitschrif­t „politicum“, dem „Jahrbuch für Politik“und dem unkonventi­onellen Gesprächsf­ormat „Dienstalk“, das übermorgen zum 100. Mal stattfinde­t, setzt die Partei laufend spannende Impulse. Die anderen Parteien haben mit diesem Tempo einige Mühe. „Wir werden noch heuer mit unserer Steiermark-akademie durchstart­en“, sagt Spögeschäf­tsführer Er nennt auch die Veranstalt­ungsreihe „Kopfarbeit“. Man müsse aber in der Kommunikat­ion der Bildungsar­beit besser werden, räumt Lercher ein. Die FPÖ verweist auf das von Landtagspr­äsident geleitete „Kulturforu­m Steiermark“und auf Aktivitäte­n der Vorfeldorg­anisatione­n. Die Grünen haben die Grüne Akademie, die KPÖ betreibt ein Bildungsze­ntrum in der Grazer Lagergasse. Das ist keine allzu üppige Ausbeute. Denn in Summe erhalten die Parteien für diese Zwecke Förderunge­n von jährlich elf Millionen Euro allein vom Land – aufgeteilt gemäß ihrer Stärke im Landtag.

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