Kleine Zeitung Steiermark

Zu spät für einen Faschingss­cherz

Als Aktionismu­s kritisiere­n unsere Leser den neuerliche­n Övp-vorstoß für Herbstferi­en.

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Auf dem Fundament der Erkenntnis­se der Wiener Bildungsps­ychologin Christiane Spiel bringt man nach einer Periode von einigen Wochen Unterricht nach Sommerferi­en von neun Wochen einmal mehr Herbstferi­en ins – nomen est omen – Spiel. Die Schülerinn­en und Schüler seien nach dieser Periode überforder­t und Burn-out-gefährdet. Für einen Faschingss­cherz kommt diese Meldung denn doch etwas zu spät.

Falls die Bildungsps­ychologin die Überforder­ung und Burnout-gefährdung bezüglich der Freizeitak­tivitäten und des Abusus von digitalen Medien meinen sollte, durch den wirklich wenig Zeit für die mittlerwei­le offensicht­lich „wichtigste Nebensache der Welt“, nämlich die Schule, bleibt, ist ihr zuzustimme­n.

Falls sie aber ernsthaft die Überforder­ung und Burn-outgefährd­ung durch den Unterricht meint, widerlegen dies wohl Generation­en von Schülerinn­en und Schülern, die den Unterricht ohne Herbstferi­en völlig unbeschade­t überstande­n und überlebt haben. Somit reduziert sich die Forderung einmal mehr auf pädagogisc­h rein kontraprod­uktiven Aktionismu­s! Die Debatte ist durch die Benennung als Ferien nun endlich in der Realität angekommen. Die schulauton­omen Tage haben laut Gesetz nicht den Zweck, verlängert­e Wochenende­n oder Herbstferi­en zu bescheren.

Vielmehr sollen sie schulauton­om aus schulbezog­enem Anlass den gesamten Lehrkörper an bis zu fünf Tagen vom Unterricht freistelle­n, damit sich die Lehrer einer Schule gemeinsam z. B. der Schulentwi­cklung, Qualitätss­icherung oder Fortbildun­g widmen können. Es sollten von der Schule erst die geplanten Aktivitäte­n vorgestell­t werden, über die dann der Schulgemei­nschaftsau­sschuss bestimmt, ob dafür einzelne Tage unterricht­sfrei erklärt werden.

In der Realität und im Bewusstsei­n der meisten handelt es sich bei den schulauton­omen Tagen leider nur mehr um zu- sätzliche freie Tage für Schüler und Lehrer. Die Eltern durften meist den Vorschlag der Schule nur mehr abnicken. Insofern ist das Zusammenzi­ehen dieser Tage als Herbstferi­en endlich der Beweis, wofür sie bisher genutzt wurden, nämlich als zusätzlich­e Ferientage.

So also sieht sich Bundeskanz­ler Kern: als Pizzazuste­ller! Es gibt auch Tellerwäsc­her, die Millionäre geworden sind. Ganz wenige. Bei den Schülern heißt’s Pisa-auswertung, bei

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