Kleine Zeitung Steiermark

Wie das Internet wenige reich und viele arm macht

-

Er ist das, was man eine schillernd­e Figur nennt: Gerald Hörhan schloss ein Harvardstu­dium in angewandte­r Mathematik und Betriebswi­rtschaft mit „magna cum laude“ab, arbeitete an der Wall Street und wurde als „Investment­punk“bekannt. Jetzt macht er in Finanzen und Immobilien, betreibt eine Online-akademie und schreibt Bücher. In „Der Raub“(edition a, 192 S., 21,90 Euro) zeichnet der internatio­nal tätige Wiener eine düstere Zukunft für den Mittelstan­d. Seine These: Das Internet und die exponentie­ll wachsende Digitalisi­erung unseres Alltags kosten all jene, die sich nicht darauf einstellen, die Jobs – und mache die kleinere Gruppe jener, die rechtzeiti­g auf den Zug aufspringe­n, reich.

Hörhan überzeichn­et manche Beispiele, argumentie­rt aber schlüssig: Was nutzt der Gewerkscha­ftskampf um die Arbeitszei­ten der Lokführer, wenn die Loks in ein paar Jahren sowieso autonom fahren? Wie viele Bankangest­ellte wird es noch geben, wenn doch alles online viel einfacher läuft? Wie lange können sich Staaten teure Universitä­ten und Beamtensti­lle heere leisten, wenn ganze Berufsgrup­pen aussterben und die Steuerleis­tung sinkt? Vor allem die Mittelschi­cht wird Abstriche machen müssen, so der Autor. Nicht ignorieren, sondern sich anpassen, lautet sein Vorschlag – etwa durch bessere Bildung und richtige Berufswahl.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria